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Hamburg trauert um Chipsy

Chipsy ist im Jahre 2007 aus dem Ei geschlüpft und zog im Februar 2018 in die Hamburger Pflegestelle, nachdem sein Partner schon vor einigen Monaten verstorben war.
Durch die Einsamkeit hatte er angefangen sich am Bauch die Federchen zu rupfen, zudem zeigte er eine leichte Verfärbung der Wachshaut und hatte einen deutlich sichtbaren Pendelkropf. Der Eingangscheck zeigte jedoch keine Auffälligkeiten und so konnte er direkt in den Schwarm einziehen.
Chipsy war ein sehr ängstlicher und zurückhaltender kleiner Wellimann, der er einen Freund aus der vorherigen Pflegestelle mitgebracht hatte und zusammen mit Malik traute er sich langsam sein neues Zuhause zu erkunden. Fliegen gehörte nicht zu den Leidenschaften des älteren Herren, aber kletternd eroberte er sich sein neues Reich, blieb aber immer sehr zurückhaltend. So schloss er nur sehr langsam und vorsichtig neue Freundschaften, wurde aber von allen toleriert und geachtet, hatte seinen festen Platz im Schwarm.
Im Sommer 2019 fiel Chipsy durch mehr Ruhephasen und weniger Aktivitäten auf und so ging es zu der Tierärztin. Im Röntgen wurde ein Hodentumor und eine vergrößerte Niere gefunden. So bekam er nun regelmäßig ein Hormonpräparat in den Schnabel und Medikamente zur Unterstützung der Niere über das Trinkwasser. Und um ihm mehr Ruhe zu gönnen, zog er zu den Nichtfliegern Elsa, Billy, Max und Elliot.
Es dauerte auch nicht lange und die Verfärbung des Schnabels nahm etwas ab und Chipsy zeigte auch deutlich wieder mehr Interesse an seinen Freunden. Allerdings trank er sehr viel, so dass der Kot einen extrem hohen Urinanteil aufwies. Seiner Lebensfreude tat das aber keinen Abbruch! Anfang Januar 2020 fand nun eine weitere Tierarztkontrolle statt, die zeigte, dass der Hodentumor leider etwas gewachsen war und es wurde diskutiert, ob ihm ein Hormonimplantat evtl. bessere Chancen bot, als die schnabulöse Therapie. Und so ging es am 28.01.2020 erneut zu der Tierärztin, um das Implantat zu setzen. Chipsy zwitscherte während der ganzen Fahrt fröhlich mit Esmeralda, die ebenfalls einen Tierarzttermin hatte.
Die kurze Narkose überstand der kleine Mann noch problemlos, leider setzte aber direkt danach die Atmung aus und trotz sofortiger Reaktion der Tierärztin, flog Chipsy über die Regenbogenbrücke.

Mein lieber Chipsy,
Du warst so ein zufriedener, freundlicher kleiner Wellihahn, der nichts übel nahm und immer einen glücklichen Eindruck machte. Du hattest Deinen festen Platz im Schwarm, hattest immer Freunde an Deiner Seite und an Deinem letzten Nachmittag Deine kleine Freundin Esmeralda bei Dir. Ihr wart kein Paar, aber es war nicht zu übersehen, das ihr Euch nahe standet und Euch sehr mochtet. Auf der Heimfahrt hat sie Dich gesucht und nach Dir gerufen. Es hat mir in der Seele weh getan, dass sie keine Antwort mehr erhalten konnte, aber sie hatte zu Hause, im Schwarm, alle Zeit der Welt, um sich von Dir zu verabschieden. Auch alle Deine Freunde haben Dir lebe wohl gesagt, mein kleiner grüner Schatz.
Nun muss auch ich lebe wohl sagen, mein Herzenswelli Chipsy. Ich danke Dir für die schöne Zeit und hoffe, dass Du hier immer glücklich warst und wünsche Dir alles Gute im Hirseland. Endlich wirst Du wieder frei fliegen können. In meinem Herzen bleibst Du für immer hier, mein Schatz

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