Vor etwa zwei Wochen sind zwei weitere Wellies aus der Haltungsauflösung in Detmold nach Gelsenkirchen gezogen – Polly und Merlin.Merlin soll zuerst seine Vorstellung bekommen, denn er ist mit seiner Partnerin Polly der eigentliche Hürdenwelli.Über ihn ist nicht viel bekannt, aber der genauere Blick auf sein farbenfrohes Äußeres und auf die Röntgenbilder lassen eine schlimme Vorgeschichte erahnen: sein rechter Flügel und die Schwanzfedern wirken wie irreparabel abgetrennt, der Flügel steht deutlich ab, und in der Röntgenaufnahme zeigen sich diverse unbehandelte Flügelbrüche beidseitig. Da muss jemand mit aller Gewalt versucht haben, ihn flugunfähig und somit zahm zu machen. Das eine ist gelungen, zahm ist er damit aber nicht geworden, und deshalb ist er dann wohl in den guten Händen der Vorbesitzerin gelandet.Er zeigt sich etwas scheu und möchte am liebsten immer und ganz nah bei seiner fliegenden Polly sein. Wenn die mal außerhalb der Fußgängervoliere ihre Runden dreht und landet, ist er direkt in der Nähe zu finden. Irgendwie gelingt es ihm auch, den geschützten Fußgängerbereich zu verlassen, um ihr hinterherzulaufen und zu -klettern. Weiß er dann mal gar nicht weiter, nimmt er auch den hingehaltenen Finger an, um sich zurücktragen zu lassen. Aber auch nur dann. Zur Belohnung gibt es dafür die Sicherheit mitten unter seinen neuen Mitbewohnern.Lieber kleiner Merlin, Du hast Polly verzaubert, das darf reichen. Hier kannst Du nun ein ganz normaler Welli unter den Anderen sein. Deine körperlichen Narben werden nie verheilen, aber vielleicht können wir gemeinsam weiter daran arbeiten, Deine schlimmen Erfahrungen einfach vergessen zu machen.Auf eine schöne, lange und unbelastete Zeit, kleiner, zauberhafter Kerl!