Die Lüner Pflegestelle trauert um Morten. Auch wenn allen bewusst war, dass nicht mehr viel Zeit bleiben würde, so trifft es uns nun doch so schlimm. Auf einen solchen Abschied kann man sich ja auch nicht vorbereiten. Morten hatte sich 2020, im Alter von 8 Jahren, auf die lange Reise von Berlin nach Lünen gemacht um ein neues Leben mit neuen Freunden zu beginnen. Aufgrund einer Linsentrübung war er auf einem Auge blind und das Anfliegen und Landen bereiteten ihm Schwierigkeiten. Bei der Eingangsuntersuchung wurden dann auch noch Megas festgestellt, so dass er seine ersten Wochen zunächst in Quarantäne verbringen musste. Endlich im Vogelzimmer fand er sich aber schnell zurecht und war schon bald wie selbstverständlich unterwegs. Leider blieben Megas auch weiterhin ein Thema, aber beim zweiten Schub konnte er die Medikamente schon vom Löffel nehmen, was natürlich alles vereinfachte. Mit Friedolin verstand er sich besonders gut, die beiden haben oft zusammengesessen. Leider wurde dann ein Nierentumor bei Morten festgestellt und da eine Operation nicht möglich war, versuchten wir ihm die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Er wurde liebevoll verwöhnt und genoss immer eine extra Portion Leckereien. Morten liebte Staudensellerie, die er auch energisch zu verteidigen wusste. Der Tumor wuchs und Morten hatte Wassereinlagerungen, weswegen er Medikamente bekam und auch einmal punktiert wurde, was ihm kurzfristige Linderungen brachte. Jedesmal wenn er vom Tierarzt wieder mit nach Hause durfte, war eine große Erleichterung. Und dann der totale Schock, als er eines Morgens stark blutete. Vielleicht hatte er sich die Verletzung selbst zugeführt, oder sie entstand durch einen Stoß, wir wissen es nicht. Obwohl die Pflegestellenbetreuerin keine Zeit verlor und sofort den Tierarzt aufsuchte, konnte Morten nicht mehr geholfen werden. Wir nehmen nun Abschied, auch wenn uns alles viel zu früh vorkommt. Wir wünschen uns, dass Morten nun ohne Schmerzen mit vielen Freunden zusammen fliegen kann und glücklich ist.