Mitte April erreichte uns eine Anfrage nach einem Platz für Bonnie, eine etwa 11 Jahre alte zierliche Henne, die seit Langem flugunfähig ist, nun ihren Partner verlor und seitdem sehr still geworden ist. Bonnie sollte ihren Platz in Gelsenkirchen bekommen. Um ihr eine mögliche Quarantäne in der Fremde zu ersparen, wurde die Eingangsuntersuchung noch von ihrem alten Zuhause aus veranlasst. Der untersuchende Tierarzt vermutete dort eine altersbedingte, aber nicht behandlungsbedürftige Nierenstörung und stellte fest, dass Bonnie halbseitig blind ist. Beides keine Hinderungsgründe für einen Einzug in die Gelsenkirchener Fußgängergruppe.Nur ihr Name musste etwas modifiziert werden, denn mit BennyBonny gab es ja schon eine Bonnie. Also wurde die zweite zur Federbonnie. Leider hat sich der Eindruck am Einzugstag bestätigt, dass Federbonnie nicht nur halbseitig blind ist, sondern komplett. Es zieht sie zu den Lichtquellen, aber nicht einmal Umrisse scheint sie noch wahrnehmen zu können, nur hell und dunkel. So hat es eine ganze Weile gedauert, bis sie wirklich angekommen war und mit jedem Tag zunehmend sicherer wurde. Inzwischen ist sie viel unterwegs, weiß aber immer, wo in der breiten Voliere sie gerade ist und wo das Futter steht.Ein paar Jungs haben mal den Kontakt zu ihr gesucht, aber nach einem Flirt stand ihr bisher noch nicht der Sinn. Das kommt vielleicht später noch.Sie hat ihren Platz gefunden, das zählt. Herzlich Willkommen, hübsche Federbonnie, auf eine noch lange, ausgefüllte Zeit!