Noch eine neue Bewohnerin in Gelsenkirchen

Einen Tag nach dem Umzug der Geschäfts- und Pflegestelle zog Jerry ein – eine kleine PBFD-Dame, die aufgrund ihres allmählichen Federverlustes in ihrem Schwarm flugunfähig wurde und von ihren Kolleginnen und Kollegen dort schließlich gemobbt wurde. Die letzten Wochen musste sie deshalb schon allein im geschützten Käfig sitzen.

Da das für sie kein Dauerzustand sein sollte, zog sie schon mitten auf die Baustelle in die provisorische Unterbringung der Vögel.

Jerry ist im Sommer 2019 geschlüpft. Sie ist recht umgänglich und auch gegenüber der Hand wenig scheu. Sie liebt es, irgendwo zu sitzen und zu erzählen. Einen festen Partner hat sie so noch nicht gefunden, aber die Anderen in der Fußgängervoliere ärgern sie auch nicht, so dass sie hier schnell zur Ruhe gekommen ist.

Herzlich Willkommen, kleine Jerry!

Abschied vom Schlumpfeis Urmel

In Gelsenkirchen wird auch nach 4 Monaten Internetpause keiner vergessen, und so verabschieden wir heute den einen Urmel.

Er zog im Frühjahr 2019 als letzter aus einer Fliegerhaltung ein, denn er sollte nicht alleine sitzen bleiben. Ein leberbedingtes verstärktes Schnabelwachstum war bekannt, nicht aber, dass er deutliche Sehstörungen hatte. Diese fielen nur in der Dämmerung auf, wenn er etwas orientierungslos wirkte; im Nachhinein sind seine vielen Unsicherheiten so aber auch zu erklären – anfangs die vermeintliche Flugschwäche mangels Übung, später die fast schon panikartigen Anfälle, wenn er mal in ihm unbekannter Umgebung saß, etwa in der Transportbox oder während des Umzugs der Pflegestelle.

Den letzten Umzug vom Provisorium in das endgültige neue Zuhause wollte er sich dann auch nicht antun, so schien es. Wenige Tage vorher fiel er eines Abends in Krämpfe, aus denen er nicht mehr herauskam. 2 Stunden später ist er eingeschlafen; die letzten Kämpfe hat er wohl gar nicht mehr mitbekommen, da war vermutlich mehr in seinem kleinen Köpfchen nicht in Ordnung als nur seine Sehkraft.

Urmel genoss die Zeit in seinem neuen und letzten Schwarm sehr. Überall wollte er dabei sein, jederhahns und jederhennes Freund, und die ruhigen Momente der Pause nahmen erst dann zu, als er versichert war dazuzugehören.

Lieber kleiner Urmel aus dem Schlumpfeis, Du fehlst hier! Du hast sie alle mit Deiner freundlichen Art auf Trab gehalten, das hätte auch hier im endgültigen Zuhause gerne noch ein paar Jahre so weitergehen können.Du aber hast mit Deinen schließlichen 8 Jahren Deine Grenze erreicht.Mach es gut da oben, kleiner Urmel!

Niemand wird vergessen – Abschied von Falbala in Gelsenkirchen

Während der langen Umzugsphase in Gelsenkirchen sind auch einige Vögel gegangen; wie angekündigt wollen wir auch ihnen einen würdigen Abschied geben.

Falbala starb nach einer kurzen, sehr heftigen Immunreaktion, bei der ihr quasi über Nacht und binnen 24 Stunden etliche Eiterbläschen auf dem ganzen Körper gewachsen sind. Einige davon waren linsengroß, und die Vielzahl schaffte sie einfach nicht.

Sie ist im Frühjahr 2019 gemeinsam mit ihrer „Schwester“ Isabella aus einem Tierheim in Hessen eingezogen, damals waren beide aus der Jungmauser raus, aber noch sehr jung. Ihre flugfähige Schwester und beste Freundin hatte einen Namen, Falbala hieß aber einfach nur „Nackedei“. Das sollte sich rasch ändern, und sie sollte einen Namen bekommen, der ihre ganze Schönheit unterstrich. Falbala eben, die Asterix-Freunde werden das einordnen können.

Isabella zog zuerst mit Falbala bei den Fußgängern ein, dort zeigte sich aber schnell, dass sie dort komplett unterfordert war. So zog sie aus der Fußgängervoliere aus, die beiden hielten aber anfangs noch den Kontakt. Falbala hatte einige Verehrer, einem Flirt war sie auch nicht abgeneigt. Einen dicken, plüschigen Hahn zum Ankuscheln wollte sie aber nicht dauerhaft, sie wollte lieber für sich tun, was alle Hennen am liebsten tun – knabbern und schreddern.

Liebe kleine Falbala, wir wussten, dass Du nicht allzulange Zeit hättest, dafür warst Du unter den besonderen Wellensittichen noch einmal zu besonders. So hast Du es sogar bis in die BILD-Zeitung geschafft. Dir war es egal, Du hast jeden Tag als den schönsten in Deinem Leben angenommen, was danach kam, war unwichtig.Du hast Dich durchgesetzt und warst respektiert, und doch warst Du ein kleines, sehr bedürftiges Wesen, dem alle Aufmerksamkeit und Liebe gehören sollte.

Nun bist Du schon einige Wochen fort. Die Erinnerung und die Liebe an Dich bleiben. Du wirst es von da oben sehen und spüren können. Mach´ es gut da, kleine hübsche Falbala.

Gelsenkirchen – keiner wird vergessen

Die Pflegestelle konnte viele Wochen lang nicht online sein; in dieser Zeit sind natürlich auch Vögel gegangen. Sie sollen auch noch ihren Abschied bekommen.

Den Anfang macht Amy… die kleine Amy, die im Sommer 2018 noch ganz jung und mit PBFD-Diagnose eingezogen ist. Altersentsprechend hatte sie nur Unsinn im Kopf und musste alles ausprobieren – Eier in einen leeren Beutel unter der Voliere legen, eine verschlossene Futterdose öffnen, sich selbst in eine Transportbox sperren undundund. Wo sie hineinwollte, kam sie auch hinein.

Mit dem Auszug aus der alten Wohnung erst mal ins Provisorium ist Amy bei den Fußgängern in die Voliere eingebrochen und ließ sich dort auch nicht mehr herauslocken. Als wüsste sie genau, dass sie auch ein Handicapwelli ist, und das vor allen Anderen – denn einige Zeit später baute sie rapide ab und verstarb nach wenigen Stunden. Aufgrund ihres geringen Alters ließen wir nachsehen, und es zeigte sich ein sehr großer Lebertumor, sie hat nur sehr kurze Zeit offen leiden müssen.

Liebe kleine Amy, Du fehlst hier so! Deine Neugier und Dein Entdeckergeist, die wirklich lustigen Situationen, in die Du Dich damit manchmal brachtest und über die Du Dich mit Deinen großen Augen selbst wundertest… und auch Dein Flip hat Dich so vermisst.Du bist da oben schon längst wieder auf Erkundungstour und findest sicher laufend schöne Überraschungen. Lass´ es Dir gutgehen da, hier bleibst Du unvergessen.