Im Alter den besten Freund gefunden

Nachdem er seine letzte Partnerin verloren hatte, war der 11jährige Chico allein und traurig. Seine Vorbesitzer bekamen aber schon am Termin der Einschläferung der Partnerin den Hinweis, sich an die Hürdenwellies zu wenden.

Das taten die Vorbesitzer dann auch umgehend, und nach der Eingangsuntersuchung Chicos konnte der dann auch gleich in die Fliegergruppe in Gelsenkirchen einziehen.

Zuerst war ihm vieles supekt, die Zahl der Artgenossen, und so schrecklich viele Hennen dabei. Huh! Das war ihm auf seine alten Tage dann wohl doch zu schwierig; nachdem er sich etwas umgesehen hatte, traf er auf Moritz, und die zwei haben sich seitdem richtig doll gern.

Immer wenn Moritz zum Tierarzt muss, das passierte in den letzten Wochen leider öfter, gibt es hinterher eine große Wiedersehensfeier der Beiden mit ganz viel Tanz und Schnäbelei. Den Tierarzt kann man ihretwegen weglassen, der Rest kann gern noch ganz lange so weitergehen.

Herzlich Willkommen in Gelsenkirchen, hübscher kleiner Chico!

Jetzt hast Du die vollkommene Freiheit

Es gab im Frühjahr noch einen weiteren Abschied in Gelsenkirchen – Liberty ist friedlich im Schwarm eingeschlafen. Ohne vorherige Anzeichen einer akuten Erkrankung, so dass wir von einem Organversagen aufgrund seiner PBFD ausgehen.

Liberty zog erst im Herbst letzten Jahres damals 9jährig in die Pflegestelle. Wegen einer Arthrose im Ellenbogen konnte er seit einem Jahr nicht mehr fliegen, das Circovirus wurde erst nachgewiesen, als man bei Libertys Eingangsuntersuchung genauer hinsah.

Arthrose, Flugunfähigkeit, PBFD, gesetztes Alter… alles keine Gründe, es sich unter Gleichen nicht noch einmal gutgehen zu lassen. das dachte sich Liberty auch und fand einen Schatz und besten Freund in Sky, mit dem er fortan alles zusammen unternahm.
So hat er aus den letzten Monaten in der Pflegestelle noch mal alles herausgeholt.

Lieber kleiner Liberty, Deine Zeit hier war kurz, aber sie war voller Leben und Freude. Die Freude wirst Du sicher mit auf Deine letzte Reise genommen haben. Jetzt bist Du wieder völlig frei! Dreh Deine wunderbaren Runden und schau ab und zu mal zu Deinem Sky hinunter; mach es gut da oben!

Bao will es noch einmal wissen

Im Frühjahr zog ein alter Herr in einem sehr schicken grauen Anzug in die Gelsenkirchener Fußgängerzone. Er saß schon eine Weile allein, war ängstlich, und als die Vorbesitzerin nicht nur umziehen wollte, sondern auch noch zu einer Katze, sollte Bao dann doch unter Seinesgleichen seinen Lebensabend verbringen.

Anfangs war er sehr schüchtern und ja, auch ein wenig ängstlich. So viele Vögel, sogar wie er Wellensittiche, und so laut und lebhaft! Dazwischen saß eine hübsche Dame namens Dina, die noch mal ängstlicher war als er, nach ihren Erlebnissen in der Hochwasserkatastrophe 2021 mit ihr als einziger Überlebender im alten Schwarm auch kein Wunder.

Es dauerte etliche Wochen, aber inzwischen kommt man sich gelegentlich näher, der Bao und die Dina. Nicht immer, aber wenn man sich trifft, wird auch gebusselt.
Vielleicht reicht das Beiden, dem alten Herrn und dem traumatisierten Flutopfer. Vielleicht sind diese wenigen Treffen genau das richtige Maß für die Zwei, um noch mal Vertrauen zu gewinnen und loslassen zu können.

Herzlich Willkommen in Gelsenkirchen, lieber Bao, auf eine noch schöne und lange Zeit mit Dina und Deinen neuen Freunden!

Du wurdest so geliebt

Als Mausi vor 2 Jahren in die Pflegestelle ziehen sollte, landete sie erstmal für einige Wochen bei einer lieben Freundin, denn in Gelsenkirchen war noch alles in der Baustelle und dem Umzug.
Hier angekommen zeigte sich neben ihrer Flugunfähigkeit eine Hüftfehlstellung, mit der sie zwar laufen und gut klettern konnte, aber sie war eben da. Und sie solte sich noch zum großen Problem erweisen. Denn in dem erweiterten Abstand der Beine bildete sich ein Lipom, das stetig wuchs und dem medizinisch nichts entgegenzusetzen war.
Nach einem Jahr war es eine deutlich sichtbare Beule, nach nicht mal zwei Jahren ein mächtiges Geschwulst, mit dem sie schließlich nur noch liegen, sich aber kaum mehr fortbewegen konnte.

Ihr Partner Scotty war stets bei ihr, hat sie ganz liebevoll gekrault und gefüttert und verbrachte die meiste Zeit mit ihr auf dem Volierenboden. Nach jeder Reinigung knabberte sie sich eine neue Mulde in die Bodenpappe, in der sie dann gut liegen konnte. Nur zur Nacht kletterte sie mühsam hoch auf ihr Liegeseil.
Dann aber kam der Zeitpunkt, zu dem es mit ihr weder vorwärts noch rückwärts ging. Es ging nichts mehr, und so mussten wir sie erlösen lassen.

Kleine Mausi, Du warst so ein lieber und gutmütiger Schatz; aufgrund Deiner Bedürftigkeit hast Du mehr nehmen müssen als selbst geben können, aber Du hast es mit Deiner aufmerksamen Lebensfreude alles ausgeglichen.
Seit Du weg bist, weiß Scotty nicht mehr viel mit sich anzufangen. Er hat Dich so abgöttisch geliebt, nachdem Ihr Euch hier erst gefunden habt, und es schien, als sei es schon immer so gewesen.

Nun guckst Du von da oben auf uns und vor Allem Deinen Scotty hinab, wieder mit Deinen aufmerksamen und freudigen Augen. Zeig Deinen Freunden dort, was Du siehst, zeig ihnen Scotty, dann wird er irgendwann bei Euch so liebevoll empfangen, wie er Dich hier umsorgt hat. Mach es gut, kleine Mausi!

Serienhelden in Gelsenkirchen – Ser Loras

Am Sonntag hatten wir Sansa schon hier vorgestellt, heute soll Ser Loras folgen, ihr Treuer Partner, der ebenfalls flugunfähig in der aufgelösten liebevollen Rennerhaltung lebte.

Wie Sansa ist er mindestens 9 Jahre alt, und trotz des langen Kontakts zu Polyoma- und Circoviren zeigt er keine Anzeichen der Erkrankung damit. Er kann nicht fliegen, weil ihm vermutlich eine alte Armverletzung zu schaffen macht.

Er ist so stolz auf seine Sansa, auf ihren Brutwunsch und ihr inzwischen aufgegebens Gelege, dass er sie keine Minute aus den Augen lässt. So fallen die Kontakte zum Restschwarm spärlich aus, aber das gehört zum Verliebtsein dazu.

Herzlich Willkommen in Gelsenkirchen, kleiner hübscher Ser Loras!