Ein blinder Wellensittich, der schon lange sehr einsam ist, möchte von München nach Hannover reisen.
Vor dem 2.2.2023 wäre uns auch mit einer Fahrt von München nach Gelsenkirchen geholfen.
Es wäre so toll, wenn sich jemand finden würde.

Wir mussten heute von Bubi Abschied nehmen.
Er hatte sich Anfang Dezember aus unerklärlichen Gründen beide Beine gebrochen. Zwei Brüche verheilten sehr gut, einer bereitete uns Sorgen.
Schon am Anfang der Behandlung machte uns seine Knochenstruktur Kummer und wir rätselten, ob der vor über einem Jahr entfernte Tumor an der Schwanzwirbelsäule etwas damit zu tun haben könnte.
Doch einen jungen Vogel wegen eines Beinbruchs einzuschläfern ist moralisch nicht vertretbar. Anfangs sah es ja auch so aus, als würde sich das Blatt ein zweites Mal für ihn zum Guten wenden.
Alle zwei Wochen wurde die Heilung des dritten und letzten Bruches kontrolliert. Das Bein wurde ganz langsam stabiler. Wir schöpften weiter Hoffnung und Bubi machte alles tapfer mit und wollte leben.
Heute kam dann die Ernüchterung bei der tierärztlichen Kontrolle:
Obwohl der stützende Verband gut gesessen hatte, baumelte das Bein wie ganz am Anfang. Ein Röntgenbild legte das ganze Ausmaß der aktuellen Entwicklungen dar.
Bubis Knochen hatte sich an der Bruchstelle vollständig aufgelöst.
Ein Op-Versuch wurde diskutiert, aber die Chance, dass Bubi mit diesen neuen Befunden und der immer schlechter werdenden Knochenstruktur nach einer Operation wieder das fröhliche und lebenslustige Kerlchen werden würde, war sehr gering.
Es tut so verdammt weh, einen gerade mal drei Jahre alten Vogel einschlafen zu lassen, weil jeder weitere Therapieversuch wahrscheinlich sehr qualvoll für ihn geendet hätte.
In der Tiermedizin gibt es die Möglichkeit, unsere gefiederten Freunde schmerzlos auf dem letzten Weg zu begleiten. Und auch wenn es uns das Herz zerreißt, war es der einzig richtige Weg.
Wir werden diesen kleinen Strahlemann, der immer laut erzählend durch das Vogelzimmer tobte, sehr vermissen. Jeder, der ihn kennenlernte, war fasziniert von seiner zauberhaften Art. Seine gute Laune war regelrecht ansteckend und wir freuten uns so sehr, dass ihm die letzte OP noch über ein Jahr glückliche Zeit im Schwarm verschafft hatte.
Sein „Lachen“ wird uns so sehr fehlen.
Aber wir wissen auch, dass wir das nicht mehr erlebt hätten, wenn er auf Erden geblieben wäre.
In den letzten Wochen war nur noch sein unbändiger Kampfgeist da.
Einmal ist er dem Tod von der Schippe gesprungen. Diesmal blieb nur, einen vermutlich sehr langen Leidensweg zu vermeiden.
Im Video (Facebook) ist der nach einem Unfall erblindete Hellir mit seiner neuen Partnerin Cercei zu sehen.
Diese hätte im letzten Jahr beinahe eine Legenot nicht überlebt, weil sie nach Bergung der beiden Eier eine Gewebsnekrose des Legedarms bekam.
Doch dank unserer tollen Vogeltierärzte konnte sie gerettet werden.
Solche Behandlungen sind oft nicht günstig und auch eine tiergerechte Ausstattung und gesundes Futter haben ihren Preis.
Umso dankbarer sind wir all unseren Unterstützern, die uns mit Sach- oder Geldspenden helfen und unseren lieben Paten, die uns bei den Tierarztrechnungen von ihren Patenkindern zur Seite stehen.
Ohne euch könnten wir all diesen Vögeln nicht helfen.
Und dann gäbe es auch nicht solche Happy Ends wie bei dem ewigen Junggesellen Hellir, der nun auch seinen Deckel gefunden hat und die schon fast totgeglaubte Cercei mit seiner liebenswerten Art verzaubert hat.
Gerade in dieser besonderen Zeit sind wir unendlich dankbar für die tolle Unterstützung, die wir von den Menschen erfahren dürfen, denen auch die Kleinsten der Kleinen am Herzen liegen und es so ermöglichen, dass wir ihnen ein erfülltes Leben im Schwarm bieten können.
Danke, danke, danke!
Ende September machten sich zwei Freundinnen mit Elli und Charly auf den langen Weg nach Hannover. Beide hängen sehr an den kleinen Federschätzen und suchten nach einem Zuhause, in dem die Bedürfnisse beider berücksichtigt werden können.
Denn obwohl sich Elli und Charly sehr gut verstehen, kam bei beiden Vögeln immer öfter Frust auf. Elli, die voller Tatendrang die Wohnung unsicher machen wollte und Charly, der aufgrund seines Alters und sein Flugunfähigkeit nicht hinterher konnte.
So fehlte Elli ein Freund für ihre täglichen Abenteuer und Charly jemand, dem er den ganzen Tag seine Geschichten erzählen kann. Und das kann er ohne Punkt und Komma. 😍😄
Opa Charly ist etwa zehn Jahre alt und Elli etwa sieben.
Beide haben diverse Zipperlein im Gepäck und müssen daher gut beobachtet werden.
Aktuell sind aber beide symptomfrei und haben sich gut in den Schwarm eingelebt.
Elli fremdelte nur kurz, während Opa Charly sich schon wenige Stunde nach seiner Ankunft so benahm, als wäre er schon immer hier zuhause.
In dem fast blinden Opa Flicki hat er einen treuen Freund gefunden und die beiden sind viel zusammen unterwegs.
Elli genießt hingegen sehr den großen Freiflugbereich und die vielen Erkundungsmöglichkeiten für neugierige Hennenschnäbel. Auch den ein oder anderen Verehrer hatte sie schon. Etwas Festes hat sich aber noch nicht ergeben.
Ihrer neuen Felo gegenüber ist die hübsche Henne noch etwas reserviert, das wird aber von Tag zu Tag besser.
Opa Charly hingegen ist ein richtiger Charmeur und sein Blick geht immer tief ins Herz.
Wir haben die beiden sehr schnell ins Herz geschlossen und hoffen auf eine noch lange und unbeschwerte Zeit miteinander. 🙏💙💎💙🙏
Herzlich willkommen, ihr Beiden!
Die Pflegestelle Hannover könnte gerade fast schweben vor Glück.
Denn nicht nur Flicki geht es viel besser, seitdem er die Augentropfen bekommt, sondern auch die riskante Operation bei seinem Quarantänekumpel Bibo ist geglückt.
Unser Tierarzt hat mal wieder Großartiges vollbracht und Bibo erfolgreich den linken Flügel teilamputiert, da er von einem Tumor zerfressen wurde.
Das als gute Nachricht vorweg und nun zu Bibos Geschichte.
Bibo ist ein kleiner fröhlicher gelber Wellensittich, der gefunden wurde.
Wir können nur mutmaßen, aber es ist wahrscheinlich, dass er wegen des Flügeltumors ausgesetzt wurde.
Er verbrachte einige Zeit im Tierheim, wo ihn mehrere Personen sofort ins Herz schlossen und er den Namen Bibo bekam.
Als sich Bibo den Flügel aufbiss und es im Raum stand, ihn einzuschläfern, wandten sie sich hilfesuchend an uns.
Nach kurzem Erfahrungsaustausch sollte das lebenslustige Kerlchen eine Chance bekommen und so zog er kurzerhand in die Pflegestelle Hannover um.
Da unser Tierarzt gerade aber in seinem wohlverdienten Urlaub war, blieb Zeit, Bibo zu beobachten.
Zwei Tage ging es ohne Verband gut, dann biss er sich den Flügel wieder blutig. Die Gefahr einer Infektion und Entzündung war sehr hoch.
Da Tumorgewebe oft sehr gut durchblutet ist, bestand sogar die Gefahr des Verblutens, wenn dieser bei einem Absturz aufgeplatzt wäre oder Bibo ein größeres Blutgefäß mit dem Schnabel verletzt hätte.
Also überbrückten wir die Wartezeit im Quarantänekäfig wieder mit einem Verband, der den Flügel schützen sollte.
Gott sei Dank war Bibo nicht alleine und konnte sich zwischenzeitlich mit dem blinden Flicki anfreunden.
Beide genossen es sehr, nicht alleine zu sein und lauschten gemeinsam dem Gezwitscher der anderen, das aus dem Vogelzimmer drang.
Wir geben zu, dass wir ganz schön Bammel vor dem Eingriff hatten, aber für Bibo gab es keine Wahl.
Als wir die Nachricht bekamen, dass Bibo die Operation gut überstanden hätte, fielen uns gleich mehrere Felsbrocken vom Herzen.
So ein fröhlicher Vogel hatte es einfach doppelt verdient, eine zweite Chance zu bekommen.
Am darauffolgenden Tag durften wir ihn abholen und uns standen Tränen vor Freude in den Augen, ihn so munter zu sehen.
Er durfte dann auch gleich zu Flicki und den anderen Fußgängern ziehen und verhielt sich sofort so, als wäre er hier schon immer zuhause.
Er bekommt noch ein paar Tage Schmerzmittel, bald kann der Verband ab und so stehen Bibo hoffentlich noch viele schöne und unbeschwerte Jahre im Kreise der Hürdenwellies bevor.
Herzlich willkommen, du Süßer. Wir freuen uns so unglaublich, dass du hier bist!!!