Ein Altersruhesitz in Hannover

Nach dem Verlust des letzten Partnertieres sollte Flicki nochmal ein Leben unter Artgenossen ermöglicht werden.

Über ein Jahrzehnt lebte der hübsche Schecke in seiner bisherigen Familie.

Seit seinem zehnten Lebensjahr veränderten sich seine Augen und er erblindete fast vollständig. Ein Tierarzt wurde zurate gezogen, aber dieser hielt Flickis Augenentzündungen für einen altersbedingten grauen Star.

Als er in der Pflegestelle Hannover ankam, fielen uns gleich die eitrigen Veränderungen hinter der Hornhaut in beiden Augen auf. Wir suchten eine Augenspezialistin auf.

Diese bestätigte, dass die Umbauprozesse im rechten Auge zwar weit vorangeschritten, aber noch nicht abgeschlossen sind.

Nun bekommt Flicki Augentropfen, Schmerzmittel und Entzündungshemmer, um ihm das letzte bisschen Sehvermögen zu erhalten.

Auf dem linken Auge ist er leider bereits irreversibel erblindet.

Obwohl er auf dem rechten Auge nur noch Hell-Dunkel unterscheiden kann, fügt er sich gut in den Fußgängerschwarm ein.

Leider mausert er gerade sehr stark, was in seinem Alter immer ein erhöhtes Risiko darstellt, da das Immunsystem geschwächt ist.

Er kann daher gute Wünsche und gedrückte Daumen sicherlich gut gebrauchen.

Wir haben den kleinen Kerl schon fest ins Herz geschlossen und hoffen sehr, dass der Welliopa noch viele schöne Momente in der Geborgenheit des Schwarms erleben darf. 🙏🙏🙏

Der Himmel hat einen Engel wieder

Eve zog Ende 2019 bereits mit vielen Baustellen in die Pflegestelle Hannover.

Keiner dachte, dass ihr noch viel Zeit bleiben würde.

Doch sie belehrte uns eines Besseren. Eve zeigte sich als wahre Kämpferin und wollte ihr Leben in vollen Zügen geniessen.

Der grüne Peter durfte sich einen Platz in ihrem Herzen sichern und auch Hexe war sie eine gute Freundin bis zum Schluss.

Leider hatte Eve einen ausgeprägten Pendelkropf, der ihr in den letzten Monaten immer mehr Probleme bereitete. Sie erbrach sich immer wieder und musste wochenlang behandelt werden.

Dann war meist eine zeitlang Ruhe, bis es wieder losging. Zuletzt wurden die beschwerdefreien Phasen immer kürzer bis Eve einen besonders schweren Schub hatte.

Als sie Fieber bekam und schliesslich auch die Medikamente erbrach, ließen wir sie gehen.

Für eine völlig verwachsene Henne, die schon als Jungvogel einen dermaßen schlechten Start ins Leben hatte und durch diverse Hände gereicht wurde, ist sie mit ihren fast 10 Jahren wirklich alt geworden.

Nie hätten wir gedacht, dass wir doch noch so viel Zeit mit ihr haben würden.

Sie war eine wirkliche Kämpfernatur und auf ihre ganz eigene Art zauberhaft und wird so unvergessen bleiben…❤❤❤

Wenn die gemeinsame Zeit viel zu kurz war…

Mitte Juni machte sich die 2011 geschlüpfte Henne Ernie auf dem Weg in ein neues Leben nach Hannover.

Nachdem ihr Partnertier verstorben war, sollte sie nie wieder alleine sein und ihre letzte Zeit im Schwarm mit vielen anderen Handicap-Wellensittichen leben dürfen.

Ernie wurde bei den Vorbesitzern stets rührend versorgt. Bekam alles, was sich so ein Vogelherz nur wünschen kann.

Sie wurde perfekt medizinisch versorgt und nur so ist es zu erklären, dass sie trotz ausgeprägter Herz- und Leberschwäche und einer Rupferproblematik überhaupt so alt geworden ist.

Hier in der Pflegestelle angekommen zeigte sich schnell, dass sich Ernies Zustand nicht mehr bessern würde. Die neuen Herzmedikamente schlugen aber gut an und auch das Rupfen stellte sie für längere Zeit ein.

Das Leben im Fliegerschwarm war ihr aber (wohl aufgrund der Herzschwäche) zu viel. So zog sie zu den Fußgängern um, wo sie sich sehr wohl fühlte und schnell Anschluss fand.

Zu gerne hätten wir die hübsche Henne viel mehr fotografiert, aber aufgrund der zweimal täglichen Medikamentengaben fand sie ihre neue Federlose ziemlich ätzend und suchte stets das Weite, wenn sie mit der Kamera näher an die Voliere kam.

Zuletzt machte ihr das Herz immer mehr zu schaffen. Sie biss sich auch wieder die rechte Seite auf. Leider schlug die Behandlung nicht mehr richtig an und Ernies Zustand verschlechterte sich rapide. Am Samstagmorgen bemerkten wir, dass sich hier etwas in die ganz falsche Richtung entwickelte und am Nachmittag fanden wir sie bereits apathisch vor. So blieb nur, sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Der trotz ihrer vielen körperlichen Baustellen unerwartete Abschied schmerzt uns Hinterbliebenen sehr.

Ernie war eine ganz besondere Henne. So viel ist klar. Bei uns hat sie jedenfalls bleibenden Eindruck hinterlassen… ❤ Mach´s gut, Ernie. Wir sehen uns wieder.

Es herbstelt in Hannover

In Hannover mussten wir Abschied von Jule nehmen. Die etwa 2012 geborene Henne schlich sich sofort beim Einzug Ende 2021 in das Herz ihrer neuen Federlosen.

Sie kam mit einer bekannten Schilddrüsenproblematik und diversen Arthrosen. Zu ihrer und unserer großen Freude stellte sie im Schwarmalltag ihre Entlastungshaltung aber komplett ein und war lange völlig schmerzfrei.

Sie hatte noch viele gute Monate im Schwarm, bevor sie altersbedingt in die geschützte Fußgängerzone umzog.

Entsprechend ihrer liebenswerten Art gliederte sie sich auch dort problemlos ein und verlebte auch hier noch eine gute Zeit.

Zuletzt wurde sie zusehends matt, hatte Durchfall. Zwischenzeitlich besserte sich unter der Behandlung ihr Zustand immer wieder, bis sie uns das Zeichen gab, dass es Zeit würde, für immer Abschied zu nehmen.

Wir sind sehr traurig, dass uns nicht mehr Zeit blieb mit dieser bezaubernden Henne. Wir wissen aber, dass sie auch vor der Zeit bei uns ein liebevolles und fürsorgliches Zuhause hatte und so konnten wir sie auch am Ende ziehen lassen und den letzten Schritt mit ihr gehen.

„Liebe Jule, wir sind uns sicher, dass du den Himmelsschwarm bereichern wirst und ich stelle mir vor, wie wir uns eines Tages dort oben alle wiedersehen und ich von all meinen vorausgegangenen gefiederten Freunden begrüßt werde, unter denen auch du sein wirst.

Bis dahin gute Reise, meine kleine Elfe.“

Traurige Nachrichten aus Hannover.

Die Pflegestellenbetreuerin fand am Mittwoch zur Mittagszeit den kleinen Nacktfrosch Timmy tot in der Fußgängervoliere auf.

Beim morgendlichen Kontrollgang gab es keine Auffälligkeiten in seinem Verhalten.

Auch die Tage davor war er munter wie eh und je und immer mit seinem Partner Jamie zusammen.

Was passiert ist, könenn wir uns nur schwer erklären. Timmy war trotz seiner weit fortgeschrittenen Krankheit gut genährt und auch zum Zeitpunkt seines Todes der Kropf wie immer gut gefüllt.

Dadurch, dass er bis auf einzelne Federn komplett nackt war, brauchte er besonders viel Energie, um seine Körpertemperatur zu halten.

Das ist sicher einer der Gründe, warum diese Vögeln, die so stark von den Circoviren gebeutelt werden, nur eine kurze Lebenserwartung haben.

Leider ist die Krankheit PBFD noch viel zu wenig erforscht.

Plötzliche Todesfälle sind dort eher die Norm als die Ausnahme. Warum kann leider noch keiner genau sagen.

Uns fehlt der kleine Flummi mit seiner „Wunschpunktfeder“ an der linken Wange sehr.

Auch seine ehemalige Halterin dachte jeden Tag an ihren Schützling und trauert sehr.

Jeder, der Timmy kennenlernte, konnte ihn nur tief in sein Herz schließen. Er war ein fröhliches Energiebündel, immer am Zwitschern und lieb zu seinen Schwarmgenossen.

Die zwei Jahre mit ihm waren einfach wunderbar. ❤

Auch wenn sein Partner Jamie nun wieder alleine ist, tröstet es ein bisschen, dass er nun wieder bei seiner geliebten Benita ist, die ebenfalls viel zu früh vorausgeflogen war.

Jamie trägt es mit Fassung und da er genauso fröhlich ist, wie Timmy es war, wird er sicher einen neuen Freund oder eine Freundin finden.

Für uns ist der plötzliche Abschied sehr hart und wir haben viel geweint, aber für Timmy war es vielleicht das Beste so, weil er überhaupt nicht leiden musste…