Die Pflegestelle Hannover könnte gerade fast schweben vor Glück.
Denn nicht nur Flicki geht es viel besser, seitdem er die Augentropfen bekommt, sondern auch die riskante Operation bei seinem Quarantänekumpel Bibo ist geglückt.
Unser Tierarzt hat mal wieder Großartiges vollbracht und Bibo erfolgreich den linken Flügel teilamputiert, da er von einem Tumor zerfressen wurde.
Das als gute Nachricht vorweg und nun zu Bibos Geschichte.
Bibo ist ein kleiner fröhlicher gelber Wellensittich, der gefunden wurde.
Wir können nur mutmaßen, aber es ist wahrscheinlich, dass er wegen des Flügeltumors ausgesetzt wurde.
Er verbrachte einige Zeit im Tierheim, wo ihn mehrere Personen sofort ins Herz schlossen und er den Namen Bibo bekam.
Als sich Bibo den Flügel aufbiss und es im Raum stand, ihn einzuschläfern, wandten sie sich hilfesuchend an uns.
Nach kurzem Erfahrungsaustausch sollte das lebenslustige Kerlchen eine Chance bekommen und so zog er kurzerhand in die Pflegestelle Hannover um.
Da unser Tierarzt gerade aber in seinem wohlverdienten Urlaub war, blieb Zeit, Bibo zu beobachten.
Zwei Tage ging es ohne Verband gut, dann biss er sich den Flügel wieder blutig. Die Gefahr einer Infektion und Entzündung war sehr hoch.
Da Tumorgewebe oft sehr gut durchblutet ist, bestand sogar die Gefahr des Verblutens, wenn dieser bei einem Absturz aufgeplatzt wäre oder Bibo ein größeres Blutgefäß mit dem Schnabel verletzt hätte.
Also überbrückten wir die Wartezeit im Quarantänekäfig wieder mit einem Verband, der den Flügel schützen sollte.
Gott sei Dank war Bibo nicht alleine und konnte sich zwischenzeitlich mit dem blinden Flicki anfreunden.
Beide genossen es sehr, nicht alleine zu sein und lauschten gemeinsam dem Gezwitscher der anderen, das aus dem Vogelzimmer drang.
Wir geben zu, dass wir ganz schön Bammel vor dem Eingriff hatten, aber für Bibo gab es keine Wahl.
Als wir die Nachricht bekamen, dass Bibo die Operation gut überstanden hätte, fielen uns gleich mehrere Felsbrocken vom Herzen.
So ein fröhlicher Vogel hatte es einfach doppelt verdient, eine zweite Chance zu bekommen.
Am darauffolgenden Tag durften wir ihn abholen und uns standen Tränen vor Freude in den Augen, ihn so munter zu sehen.
Er durfte dann auch gleich zu Flicki und den anderen Fußgängern ziehen und verhielt sich sofort so, als wäre er hier schon immer zuhause.
Er bekommt noch ein paar Tage Schmerzmittel, bald kann der Verband ab und so stehen Bibo hoffentlich noch viele schöne und unbeschwerte Jahre im Kreise der Hürdenwellies bevor.
Herzlich willkommen, du Süßer. Wir freuen uns so unglaublich, dass du hier bist!!!