Wenn es kommt, kommt es dicke.

Nach einer verhältnismäßig ruhigen Zeit in der Pflegestelle Hannover haben wir einen weiteren tragischen Verlust zu beklagen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat uns Pipone verlassen.

Der fröhliche und freche Zeitgenosse zog Anfang November 2021 als Jungvogel in die Pflegestelle.

Zuvor wurde er von einer Tierarztpraxis gesund gepflegt, die den blinden Hahn in einer Zoohandlung entdeckt und in Obhut genommen hatten.

Pipone, der Name ist aus Pepe und Zitrone entstanden, war mehr als passend. Sein leuchtendes Gelb passte gut zu seinem sonnigen Gemüt.

Seine Blindheit hinderte ihn nie daran, Quatsch zu machen und zahlreiche Freundschaften mit seinen Artgenossen zu knüpfen.

Pipone war immer freundlich und auch mit seiner Federlosen sehr vertrauensvoll.

Im Mai wirkte Pipone immer mal abgeschlagen. Wir machten uns Sorgen um den noch so jungen Vogel und konsultierten unseren Tierarzt.

Diese musste eine fortgeschrittene Arthrose in den Hüftgelenken feststellen. Vermutlich eine Folge einer Fehlbildung der Hüftgelenke, ähnlich wie die angeborene Hüftgelenksdysplasie beim Hund.

Es machte uns sehr betroffen, dass dieser junge Hahn nun in schlimmen Phasen Entzündungshemmer und starke Schmerzmittel erhalten sollte.

Das rief uns wieder seine sehr wahrscheinlich schlechte Herkunft in Erinnerung, die wir so lange ausgeblendet hatten.

Pipone, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte, lebte aber weiter im Moment, während wir uns um ihn sorgten. Nach einigen Tagen Schmerztherapie ging es ihm wieder richtig gut und er war wieder der Alte.

Umso größer war der Schock bei der ersten Kontrolle am Freitag-Morgen, als wir ihn krampfend auf dem Volierenboden vorfanden. Er wurde sofort notfallmedizinisch versorgt und die Therapie schlug sehr gut an.

Am Freitagabend wirkte er müde, was wir aber nicht als Anlass zur Sorge nahmen, da solche Krampfanfälle sehr kräftezehrend sind. Er bekam vor der Nachtruhe noch eine Portion hochkalorische Nahrung und er bezog sein Krankenlager im Vogelzimmer.

Am nächsten Morgen wollten wir nach seinem Befinden sehen und fanden ihn leblos auf.

Zurück bleibt eine fassungslose und zutiefst traurige Federlose, die mit vielem gerechnet hatte, aber nicht, dass dieser kleine Sonnenschein nur so eine kurze Zeit auf Erden hat.

Er brachte uns mit seiner Art immer zum Schmunzeln und ihn zu beobachten, wie toll er mit seinem Handicap zurecht kam, wärmte das Herz.

Wir werden dieses kleine zutrauliche und freudebringende Kerlchen niemals vergessen und uns sicher immer gerne an ihn und die vielen schönen Momente erinnern, wenn die Tränen getrocknet sind.

Gute Reise, kleiner Freund.

Ein Gedanke zu „Wenn es kommt, kommt es dicke.“

  1. Wirklich traurig dass er so schnell gegangen ist… dafür hat er jetzt keine Schmerzen mehr und hat Frieden gefunden bei seinen vorausgeflogenen Freunden 😓❤️

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