Die kleine gelbe Henne zog 2020 als 5-jährige Henne in die Lüner Pflegestelle. Aufgrund der Gefiedererkrankung PBFD konnte Sunny nur schlecht fliegen.
Sunny war anfänglich eher ängstlich und ruhig, aber unsere Lüner Hürdenwellies haben Sunny sehr liebevoll in ihrer Mitte aufgenommen und ihr so die nötige Sicherheit gegeben.
Sie freute sich so sehr über ihr neues Leben, dass sie ihre Schüchternheit ganz schnell abgelegt hat.
Der kleine Sonnenschein flog noch gerne kürzere Strecken und eroberte sich ansonsten sein neues Zuhause zu Fuß.
Am liebsten saß Sunny auf der Korkringschaukel im Fenster und genoss die Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen. Sie liebte es sehr, von dort oben den perfekten Überblick über das Schwarmgeschehen zu haben.
Schon bald stellte sich auch ein Verehrer ein – wer kann einer so lieben Henne auch schon widerstehen!?
Aber Friedolin musste sehr lange um Sunny werben bis sie sich von ihm mit leckerem Kropfmüsli verwöhnen ließ.
Ach, was haben wir uns für die Beiden gefreut. Denn auch wenn Friedolin hier und da mal fremd geflirtet hatte – Sunny wartete stets geduldig auf ihn.
So blieb Sunny auch genug Zeit ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen:
Baden in nassem Möhrengrün oder Basilikum.
Besonders genoss sie es, wenn sie dann von ihrer Felo noch mit Wasser besprüht wurde. Davon konnte Sunny einfach nicht genug bekommen.
Es tat ihm Herzen gut, ihr dabei zuzusehen. Sie schien einfach dankbar und froh über die kleinen Freuden des Lebens zu sein.
Leider machten die Jahre auch vor Sunny nicht halt, auch wenn wir uns und ihr das alle von ganzen Herzen gewünscht hätten.
Sie litt unter schnell fortschreitender Arthrose, sie flog weniger und man merkte ihr an, dass auch die Bewegungen nun schwerfälliger wurden.
Aber mit einem Schmerzmedikament und gepolsterten Liegebrettchen konnten wir Sunny noch eine gute Zeit im Schwarm ermöglichen.
Im Alter von 9 Jahren mussten wir nun die schwere Entscheidung treffen und Sunny ins Hirseland fliegen lassen.
„Liebe Sunny, du warst mein kleiner Sonnenschein.
Ich hoffe so sehr, dass Du wahrgenommen hast, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist und dass du gespürt hast, dass ich auch in den letzten Minuten deines Lebens bei Dir war, dich gehalten und mich von Dir unter Tränen verabschiedet habe.
Du fehlst mir und deinen Freunden so sehr… noch heute schaue ich immer welches Sitzbrettchen du dir heute wohl ausgesucht hast; doch all deine Lieblingsplätze sind und bleiben leer.
Für uns Hinterbliebene ist es schwer, diese Zeilen des Abschiedes zu verfassen, doch sei dir sicher, dass du einen besonderen Platz in meinen Erinnerungen und in meinem Herzen hast.
Immer wenn ich an dich denke, dann wird mir warm ums Herz und ich bin dankbar für die schöne Zeit, die wir gemeinsam verleben durften, mein kleiner Sonnenschein.
In Stuttgart ist heute närrisches Treiben angesagt. E.T. wollte eigentlich als Adler gehen, hat sich aber in letzter Minute umentschieden. Er geht jetzt als Haubensittich.
aus Stuttgart ist mit seinen 14 + x Jahren schon ein echtes Tatterchen.
Nachdem er heute wieder zwecks Hormonspritze zum Tierarzt musste, ist er nun froh über das Wochenende und hat es sich auf dem Korkbrettchen gemütlich gemacht, um die müden Knöchelchen auszuruhen.
In diesem Sinne wünschen euch die Stuttgarter stellvertretend für alle Hürdenwellies ein schönes Wochenende!
Heute möchten wir euch den blinden Eddie vorstellen. Er zog vor wenigen Wochen mit seinem Fliegerkumpel Charlie ein.
Anfangs war Charlie eine große Hilfe bei der Orientierung im neuen Heim.
Aber schon nach ein paar Tagen löste sich die Zweckgemeinschaft und als Eddie und der ebenfalls blinde Casimir ständig zusammen saßen, wollte Charlie aus der Fußgängerzone ausziehen.
Wir haben schon einige blinde Wellensittiche bei uns aufgenommen. Aktuell leben in der Pflegestelle Hannover sechs blinde Wellensittiche und der nächste ist schon für Ende Februar angekündigt.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sie sich mit dem verhältnismäßig großen Platzangebot zurecht finden.
Wir dachten früher immer, dass blinde Wellensittiche Futter und Wasser in direkter Umgebung brauchen, damit sie überleben können.
Aber hier zeigt sich, dass sie nach einer unterschiedlich langen Eingewöhnungsphase sehr gut auch mit viel Platz zurecht kommen. Sie lieben das Leben in der 6,5m langen Voliere. Finden sich problemlos im Kletterpark zurecht und genießen sogar gelegentliche Umgestaltungen.
Futter und Wasser wird aber an vielen Stellen angeboten und bleibt immer an den festen Positionen.
Auch Partnerschaften mit anderen Handicap-Vögel werden regelmäßig eingegangen. Was wir aber noch nie hatten, ist eine so enge Freundschaft zwischen zwei Blinden.
Es freut uns einfach so sehr, dass sich die beiden hier gefunden haben und so glücklich miteinander sind.
Auf den Bildern seht ihr Mathilda mit ihrem Paulchen. Den guten Witz, den sie ihm erzählt hat, haben wir leider nicht verstanden und können ihn daher nicht mit euch teilen. Aber Paulchens Lachen spricht wohl eindeutig für „Tildas“ Qualitäten als Witz-Erzählerin.
Wir haben dafür aber die allerneusten Neuigkeiten für euch.
Wir haben eine neue Pflegestelle!
Die aufmerksamen Leser haben es wahrscheinlich schon geahnt:
Wir dürfen Britta aus dem Stuttgarter Raum ganz herzlich bei uns begrüßen.
Sie hat ihre Probezeit mit Bravour bestanden und wir sind uns sicher, dass sie den Verein mit ihrer Art und ihrem unglaublichen Wissen über Wellensittiche sehr bereichern wird.
Drei Hürdenwellies durften schon bei ihr einziehen. Neben Paul und Mathilda ist das die hübsche Seniorin Sissi. Alle drei bekommen aber selbstverständlich auch noch ihre ausführliche Vorstellung.
Ihr werdet also zukünftig hier öfter etwas aus Stuttgart zu lesen bekommen, denn Britta möchte auch unser Social-Media-Team unterstützen.
Eine kleine Euphorie-Bremse vielleicht noch zum Schluss:
Wir freuen uns unheimlich darüber, endlich eine so kompetente Haltung als Pflegestelle im Süden Deutschlands zu haben.
Viele von euch haben wie wir lange darauf gewartet. Aber die Pflegeplätze sind auch hier sehr begrenzt und aktuell alle belegt.
Auch der Blick auf die anderen Pflegestellen ist eindrücklich.
Auf einen freiwerdenden Pflegeplatz bewerben sich bis zu 20 Vögel.
Wir geben natürlich wir immer unser Bestes, möglichst vielen helfen zu können und beachten auch die Dringlichkeit.
Trotzdem ist es uns nicht möglich, allen immer zeitnah zu helfen.
Habt daher bitte Verständnis für mitunter lange Wartezeiten auf einen Betreuungsplatz und wenn wir vielleicht auch mal gar nicht mit einer Übernahme des Vogels weiterhelfen können.
Wir wollen die Qualität unserer Betreuung in den Pflegestellen auf einem hohen Standard halten und müssen daher manchmal zum Wohl der uns anvertrauten Schützlinge auch (erstmal) Nein sagen.
Doch nun freuen wir uns erstmal auf die neuen Bilder aus Stuttgart und heißen Britta und ihren Schwarm aus tiefstem Herzen herzlich willkommen bei den Hürdenwellies!
Der bildhübsche Charlie ist vermutlich 2016 geschlüpft und ein fröhlicher Zeitgenosse. Er hat bis auf ein Fettlipom am Bauch keine größeren gesundheitlichen Einschränkungen.
Warum lebt er dann hier? Charlie zog vor knapp zwei Wochen mit seinem blinden Freund Eddie ein. Die Bedürfnisse der beiden waren aber so unterschiedlich, dass sie zusammen nach einem Zuhause suchten, wo sie fortan getrennter Wege gehen könnten.
Da die beiden bereits tierärztlich gecheckt kamen, durften sie direkt in die Fußgängervoliere einziehen.
Die ersten Tage gab Charlie dem blinden Eddie noch viel Sicherheit, dann saßen sie immer häufiger weiter entfernt voneinander und Anfang der Woche entschied sich Charlie, dass er lieber bei den Fliegern frei im Zimmer wohnen wollte.
Vielleicht wollte er aber auch dem neuen Glück Platz machen. Denn während sich Charlie und Eddie immer weiter voneinander entfernten, nährten sich Eddie und der zwei Wochen vorher eingezogene ebenfalls blinde Casimir an.
Inzwischen verbringen die beiden mehrere Stunden täglich mit gegenseitigem Kraulen und die Kontaktrufe zwischen Charlie und Eddie sind erloschen.
Charlie hingegen scheint das freie Leben sehr zu genießen und hat sich problemlos in den Fliegerschwarm eingefügt.
Obwohl Charlie und Eddie sich gut verstanden und ein schönes Zuhause hatten, ist es wieder mal ein Beispiel dafür, wie gerne sich Wellensittiche ihren Partner selbst aussuchen und in Charlies Fall auch die Lebensumstände. Daher war die Entscheidung, die beiden abzugeben, in diesem Fall genau die richtige.
Lieber Charlie, wir freuen uns so sehr, dass du hier bist. Dein Rufen ist etwas ganz Besonderes und wir sind uns sicher, dass auch du bald jemanden zum Köpfchenkraulen findest.
Wir stabilisierten dich und die Zuckungen ließen nach.
Heute morgen warst du ganz müde. Aber wir hatten noch ein kleines bisschen Hoffnung.
Am Nachmittag war uns klar, dass es ein Wunder wäre, wenn du überlebst. Da du große Mengen gelber Harnsäure ausschiedst, ist zusammen mit den Zuckungen von gestern ein Leberversagen die wahrscheinlichste Ursache.
Ach Sari, wir sind so unendlich traurig.
Am Wochenende waren noch deine Paten zu Besuch. Du hast dich mit Kolbenhirse verwöhnen lassen und deinen wunderschönen Gesang hören lassen.
Nun bist du nicht mehr da. Wir haben nicht damit gerechnet.
2017 holte ich dich aus einer katastrophalen Haltung. Du warst durch die drei Jahre in Einzelhaltung und Fehlprägung auf ein Glöckchen sehr in deinem natürlichen Verhalten eingeschränkt.
Aber wir haben dich ganz langsam an das Leben als Wellensittich herangeführt.
Im vergangenen Jahr hast du sogar mal angefangen, nicht nur Gegenstände, sondern gezielt auch Sozialpartner anzubalzen.
Baden und Grünfutter hast du so sehr geliebt.
Ach Sari, fast sieben gemeinsame Jahre hatten wir. Etwa 10 Jahre bist du geworden. Wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit. Danke, dass du bei uns warst, du kleiner Sonnenschein.
Heute nehmen wir Abschied von Nikon. Er war blind, saß länger alleine, weil der Partner verstorben war, bis wir eine Mitfahrgelegenheit fanden.
Nikon hatte entzündete Augen und machte uns häufiger Kummer. Jede Mauser war heftig für ihn.
Ursache war vielleicht auch eine Umfangsvermehrung in der Milz, die wir im September auf dem Röntgenbild entdeckten.
Zusammen mit der Atherosklerose hatte er keine gute Prognose.
Aber Nikon wollte leben und hatte mit Herzmedikamenten, Schmerzmitteln und Päppelbrei noch eine gute Zeit.
Am Wochenende noch haben wir ihn beim Spielen und Zwitschern beobachten können, obwohl ihm der wachsende Tumor deutlich anzumerken war.
In den letzten Tagen konnten wir das Tumorwachstum regelrecht fühlen. Gestern schlief Nikon nur noch und zeigte heute Morgen deutlich, dass er nicht mehr konnte.
Für uns ist es immer schwer, die Entscheidung über Leben und Tod zu treffen. Und Nikon war dazu ein ganz besonderer Vogel, der sich tief in unser Herz geschlichen hat.
10 Monate durften wir ihn begleiten und sind uns sicher, dass er uns eines Tages einen anderen bedürftigen Wellensittich schickt, der seinen Pflegeplatz einnehmen möchte.
Ohne die Abschiede könnten wir nicht so oft helfen. Das ist ein kleiner Trost…