In Gelsenkirchen müssen wir uns von einer ganz besonderen Wellidame verabschieden – denn wer sie kennengelernt hat, bemerkte rasch, dass sie aufgrund einer nervösen Störung immer so wirkte, als wolle sie gleich hektisch losfliegen. Und dabei war sie immer die Ruhe serlbst; sie kannte viele Geschichten, die sie erzählte, gelegentlich futterte sie ihre Knaulgrasportion vom Arm des Pflegestellenbetreuers, und mit Ausnahme ihres Partners, dem sie viele Seitensprünge verzieh, brauchte sie nicht unbedingt einen anderen Schnabel bei sich, um zufrieden zu sein. Die Ursache ihrer Störung ließ sich nie herausfinden, es war aber auch nur störend, nicht bedrohlich. Die Mykoplasmose, deretwegen sie 2017 mit ihrem Chico eingezogen war, hat sich nie gezeigt. Eines Abends wurde sie torkelig, und die Fahrt zur Tierklinik am nächsten Morgen erlebte sie nur noch sehr sehr schwach. So schwach, dass die Tierärzte sie direkt gehen ließen, ohne noch eine anstrengende Untersuchung durchzuführen. Liebe kleine Schatzi, Du hast Deinem Namen alle Ehre gemacht, denn Du warst mit Deiner Zutraulichkeit, aber auch mit Deiner ganz besonderen Störung einfach immer sehr präsent, und dabei hätte man Dich am liebsten durchgeknuddelt. Dein Chico hat Dich anfangs sehr vermisst. Als Du noch da warst, warst Du ihm nicht immer die Wichtigste, nun aber zeigte er doch, welche Lücke Du hinterlassen hast. Du wurdest geliebt, Schatzi. Nun kannst Du da oben dasitzen und auch körperlich endlich einmal zur Ruhe kommen. Lass´ es Dir gut da ergehen, Schatzi!