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Ein treuer Gefährte ist gegangen

Gelsenkirchen ist traurig, denn am Montag ist einer gegangen, der schon ganz lange da war und fest zum Inventar gehörte.


Pitrie zog 2015 im vermuteten Alter von 6 Jahren als fitter Begleitvogel für eine flugunfähige und spärlich befiederte Henne aus dem Tierheim zu den Hürdenwellies.Rasch schloss er viele Freundschaften, blieb insgesamt aber meistens unauffällig im Hintergrund. Er war dort, wo seine Freunde oder Partnerinnen waren, und dabei war es ihm ohne zahm zu sein einfach egal, ob das in der Nähe eines Menschen oder gar auf dessen Arm, Kopf oder Hand war. Von sich aus hätte er diese Ziele nicht angeflogen, wozu auch, aber wenn seine Liebsten dort waren, war er eben auch dort.


Viel mehr liebte Pitrie es, auf dem Fußboden herum zu laufen und nach den leckersten heruntergefallenen Körnchen zu suchen. Auch da war es ihm egal, ob in einem halben Meter Abstand ein riesiger Mensch neben ihm stand. Er hatte einfach ein großartiges Vertrauen in der Pflegestelle entwickelt, und er konnte zudem auf seine Flugkünste vertrauen.


So ist Pitrie über die Jahre einfach alt geworden. Letzten Jahr begannen die Nieren Probleme zu machen; das ermüdete ihn und belastete ein Bein, weshalb er anfing, sich gelegentlich zurückzuziehen und irgendwo abzulegen. In seinen Aktivitätsphasen aber bleib er ein treuer Gefährte, zuletzt für Klein-Amy, die mit der Baby-Masche noch immer bei ihm durchkam und sich mit 1,5 Jahren noch füttern ließ.
Und Pitrie hatte so eine Aufgabe, die er gern erfüllte.


In den letzten Wochen verschlechterte sich sein Zustand weiter, inzwischen war er auch einseitig erblindet. Beim letzten Tierarztbesuch vor wenigen Wochen konnte ihm noch mit einem stark entzündungshemmenden Medikament geholfen werden, dieses sollte er bei Bedarf noch palliativ weiterbekommen. Doch den nächsten Bedarfsfall zeigte er nicht. :/Montagfrüh futterte er noch, versorgte seine Amy, und eine Stunde später lag er tot vor der Voliere. Es muss sehr schnell gegangen sein, und ohne Dramatik, den es war nichts aus dem Vogelzimmer zu hören. So konnte Pitrie bis zuletzt bei seinen vielen Freunden im Schwarm bleiben, und als es nicht mehr ging, ist er ganz schnell einfach gegangen. Unauffällig wie sonst auch.


Lieber Pitrie, Du bist mir in den letzten Jahren so ans Herz gewachsen; immer warst Du für die anderen da, bis sie nicht mehr konnten, ein echter Sozialvogel. Du warst so aufgeschlossen und aufmerksam und dabei so angstfrei, Du hast einfach die Dinge so angenommen, wie sie waren, und Dich an Deinem Leben erfreut. So war auch Dein Weggang so typisch für Dich – unaufgeregt bist Du einfach still gegangen.Deine Freunde aber suchen Dich, denn für sie warst Du nicht im Hintergrund, sondern im Mittelpunkt. Ganz besonders für Amy.
Ich vermisse Dich auch, kleiner Pitrie. Hab es gut da, wo Du jetzt bist!

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