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Gelsenkirchen – vom Begleitvogel zum Problembärchen

Bei der Vorstellung Uris erwähnten wir auch seine Partnerin Dawn, die nun ihre eigene Begrüßung bekommen soll.

Beide kamen ohne vogeltierärztliche Voruntersuchung am Hauptumzugstag der Pflegestelle mit an. Bei Dawn fand die Ziervogelspezialistin in der Tierklinik, die spontan aufgesucht wurde, einige Federlinge, und sie stellte Lungengeräusche fest, die von Psittakose hervorgerufen hätten werden können. So wurde direkt eine Probe zur weiteren Laboruntersuchung genommen, beide wurden auf die Parasiten behandelt und mussten erst mal in den Quarantänekäfig.

Am nächsten Tag legte Dawn erst mal ein Ei. Sie zeigte sich in dem Käfig ausgesprochen rege und aktiv, dieser Zustand hielt auch an, als sie nach negativer Testung zusammen mit ihrem Uri in ihren neuen Schwarm und den Freiflug ziehen durfte.Dort legte sie in sehr unregelmäßigen Abständen weitere Eier, überall hin und nach wenigen Stunden schon unbeachtet.
Irgendwann war die kritische Anzahl überschritten, und Dawn war gegenüber ihren eingeschränkten und hilfloseren Mitwellies sehr aggressiv.Abhilfe solte es durch einen Zimmerwechsel geben, denn für die unerwartet lange Zeit der provisorischen Unterbringung in dem bisherigen kleinen Raum war es dort dann doch zu eng und dunkel, was sie möglicherweise auch zur Eiablage ermunterte.

Das neue provisorische Zimmer war sehr groß und sehr hell, und tatsächlich war etwa zwei Wochen lang Ruhe mit der Eierei. Dann aber ging es weiter, und so kam dann doch die Entscheidung zum Eingreifen mit Hormonen.
Vor der ersten Spritze stellte die Tierärztin eine Verhärtung im Ovar fest, die sie beim Tasten als weiteres Ei identifizierte. Dieses Ei sollte man noch abwarten und dann direkt hormonell eingreifen.

Das Ei kam und kam aber nicht. Dawn hatte zwischenzeitlich die Fensterbank, das Handtuch darauf und die im Umzugsgeschehen noch benötigten Werkzeuge darunter für sich entdeckt. Sie räumte im Laufe der Tage die komplette Ablage soweit wie möglich ab und machte es sich in einer entleerten und halb geschredderten Schraubenpackung gemütlich. Das Risiko, dass sie Dinge in den Schnabel nehmen würde, die dauerhaft nicht gesund für kleine Vögel sind, war geringer als die nun aufkeimende Sorge der Legenot, denn dieses ertastete vermeintliche Ei war schon viel zu lange drin.
Am Vorabend des richtigen Einzugstags der Vögel in der neuen Voliere war das Ei endlich da. Parallel zum WDR-Dreh bekam Dawn ihre erste Hormonspritze, sie sollte aber noch etwas in ihrer alten Umgebung – dem Handtuch unter der Fensterbank – bleiben, damit sie ihren Bruttrieb von selbst einstellt. Stattdessen massierte die Tierärztin ihr am Tag der zweiten Spritze ein weiteres Ei aus dem Bauch, das eigentlich gar nichr hätte da sein dürfen. Nach der zweiten Hormoninjektion durfte sie mit ihrem Uri dann aber endlich auch zu den Anderen.
Überflüssig zu erwähnen, dass mit der dritten Hormongabe nicht alles abgeschlossen sein würde; der Tierarzt in der Klinik stellte eine Legedarmentzündung fest, und so musste Dawn dann auch eine mehrtägige Antibiotikabehandlung über sich ergehen lassen.

Jetzt aber, endlich!, scheint alles wieder in ihr normalisiert zu sein. Sie ist so unauffällig, wie eine Henne im besten Alter von etwa zwei Jahren nur sein kann, schreddert und untersucht viel, ist trotz ihrer immensen Größe sehr fit und fliegend unterwegs und lässt sich von Uri verwöhnen, der sie abgöttisch liebt und gut auf sie aufpasst.
Herzlich Willkommen nun, kleine große Dawn mit dem hübschen und so passenden Namen! Lass uns die letzten Wochen vergessen – Du die blöde Einfangerei und ich die unzähligen Bisswunden, die nun langsam verheilen.

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