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Und noch ein Abschied in Gelsenkirchen

Jeder Weggang eines Vogels tut weh. Besonders traurig sind wir aber, wenn wir einen verstorbenen Schützling zuvor noch nicht vorstellen konnten. So war es jetzt bei Flug-Coco alias Coco2, die Anfang Dezember gemeinsam mit ihren Freunden Hugo und Kiwi und ihrem Partner Moritz aus Ostwestfalen in die Pflegestelle kam. Sie hatte schon mehrere Legedarm-OPs hinter sich, und ihr Bauchgewebe war so geschädigt, dass es gebrochen ist.Dennoch war Coco die Lebensfreude pur. Sofort am ersten Tag bei den Gelsenkirchener Fliegern erkundete sie das komplette Zimmer, und das setzte sie bis zu ihrem letzten Tag auch so fort.Denn leider quoll in den wenigen Wochen seit ihrer Ankunft ihr Bauch immer weiter hervor und zeigte sich am Ende als eine stattliche Beule am Unterbauch, wie ein Ei. Damit klatschte sie bei ihren Landungen munter auf die Äste oder gegen die Gitter, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dabei böse verletzte. Nach Weihnachten begann sie dann auch tatsächlich, Probleme durch die Beule zu bekommen, denn sie saß und schlief weit vornübergebeugt, damit das Ding nicht ständig gegen den Sitzast scheuerte.Der Tierarzt fand eine Darmschlinge und viel Flüssigkeit in dem Ei und meinte, man könne versuchen, sie zu entwässern. Das hätte die Beule möglicherweise etwas verkleinert, aber das Bauchinnere zurückstopfen und alles zunähen ging wegen der vorbelasteten Hautpartie in der Region nicht mehr. So wäre alles nur ein Hinauszögern gewesen, und so ließen wir Coco gemeinsam mit Pina am Tag vor Silvester gehen.Die Unfallgefahr über das lange Feiertagswochenende ohne ausreichende Möglichkeiten der Notfallbehandlung war einfach zu hoch. Coco wurde knapp 7 Jahre alt. Ihr Partner Moritz vermisste sie anfangs sehr und hat sich seitdem auch noch nicht wieder fest gebunden. Liebe kleine Coco, wir konnten uns kaum kennenlernen, viel zu kurz war Deine Zeit hier, und Deine Lebensuhr war noch nicht abgelaufen. Ohne diese blöde Verletzung hätten es noch viele wunderschöne Jahre werden können. Die Entscheidung, Dich erlösen zu lassen, fiel nicht leicht, aber sie fiel, um Dir schlimme Qualen zu ersparen.Jetzt guckst Du von da oben auf uns herunter, unbeschwert, schmerzfrei und munter. Vielleicht steht Pina neben Dir, vielleicht hast Du auch schon viele neue Freundschaften geschlossen. Sei dort bitte genauso glücklich, wie Du es hier in der kurzen Zeit wohl warst!

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