Sissi fühlt sich in ihrer Arbeit gestört und ist entrüstet über die Federazza…
Alle Hürdenwellies wünschen einen guten Start in die Woche!
Wie bereits in den anderen Nachrufen beschrieben, waren die letzten Wochen für unsere Pflegestellen oft alles andere als einfach. So auch in Lünen.
Im Frühjahr 2021 kam Flipper zusammen mit Pitri in die Lüner Pflegestelle.
Pitri benötigte aufgrund seines Federverlustes und der daraus resultierenden erhöhten Sturzgefahr ein geeignetes Zuhause, wo man auf seine geänderten Bedürfnisse eingestellt war.
Da Flipper nicht alleine im altem Zuhause bleiben sollte, durfte er mit Pitri gemeinsam umziehen.
Beide waren damals bereits neun Jahre alt und waren nicht wirklich enge Freunde; es war wohl eher eine Art Zweckgemeinschaft.
So verwunderte es uns auch nicht sonderlich, dass sich beide im Schwarm schnell neue Freunde suchten.
Flipper, anfangs schüchtern, blühte immer mehr auf, genoss das Fliegen und Klettern mit seinen neuen Freunden.
Auffällig war seine Vorliebe für klimpernde Spielzeuge.
Zu unserer Freude fasste er immer mehr Vertrauen und seine Federlose durfte ihn mit Saaten vom Löffel verwöhnen. Ein besonderer Service in Lünen.
Im Alter von zwölf Jahren bekam der kleine Senior Probleme mit den Füßen. Arthrosebedingt konnte er mit seinen Zehen schlechter die Äste und Schaukeln umgreifen.
Neben einem Schmerzmedikament half ihm sein neues Sitzbrettchen, das er schnell seiner vorher geliebten Schlafschaukel vorzog.
Als die betreuende Tierärztin zuletzt eine Gicht diagnostizierte, entschloss sich unsere Pflegestellenbetreuerin in Absprache mit der Tierärztin dazu, den kleinen Flipper zu erlösen.
Diesen letzten Schritt geht man sicherlich nicht leichtfertig und er ist unsagbar schwer, aber Gicht ist auf der Schmerzskala wohl so ziemlich das Schlimmste, woran einer Wellensittich erkranken kann und es gibt leider keinerlei Chance auf Heilung.
„Lieber Flipper,
Als du mit Pitri bei mir ankamst, warst du sehr schüchtern und zurückhaltend. Wir durften dich bei deinen ersten Schritten begleiten und waren so erfreut, dass du dich so gut eingelebt hast. Selbst deine zurückhaltende Art uns Menschen gegenüber hast du bei mir und deinen neugewonnenen Freunden ablegen können. Es schien fast so, als wenn du dich mit deinem Vertrauen bei mir bedanken wolltest.
Ich habe dir die Zeit bei uns so schön wie nur irgendwie möglich gemacht.
Zwölf Jahre dürftest du alt werden und ich hätte mit dir gerne noch so viel mehr Zeit verbracht.
Die Diagnose Gicht kam für mich unerwartet und es blieb nur dich in Liebe gehen zu lassen.
Dein Schlafbrettchen ist noch an seinem Platz und du fehlst uns so sehr.
Dein “Gekecker“ wie ein kleiner Delphin habe ich noch immer im Ohr.
Sei dir deines festen Platzes in meinem Herzen und in meiner Erinnerung sicher, mein Engel.“
Im Februar wären es fünf Jahre mit dir gewesen.
Wir holten dich aus einem Kinderzimmer, nachdem dein Partner in einer Turmvoliere im Garten erfroren war. Wie durch ein Wunder hattest du überlebt und die junge Familie entschied sich glücklicherweise für eine Abgabe.
Du hast mich von Anfang an verzaubert. Mir nie Ärger bereitet und warst vielen Hürdenwellies in den Jahren eine tolle Freundin und Partnerin.
Im August mussten wir uns das erste Mal ernsthaft Sorgen um dich machen. Du hattest abgebaut und bekamst schlecht Luft, deine Zehengelenke hatten sich alle gleichzeitig entzündet. Schon damals fürchteten wir um dein Leben, aber du hast dich wieder wie durch ein Wunder erholt und warst wieder fröhlich unterwegs.
Im Dezember ging der „Spuk“ wieder los, nur dass diesmal keine Gelenke beteiligt waren. Der Besuch bei unserem Vogelspezialisten hatte eine leichte Besserung gebracht. Du hast gekämpft und alles tapfer mitgemacht.
Es fiel uns so schwer, dich so krank zu sehen, aber „gehen“ wolltest du auf gar keinen Fall.
Du hast noch Weihnachten und Silvester mit uns verbracht und wolltest so gerne bei uns bleiben.
Aber als du nicht mehr richtig essen wolltest und nur noch schliefst, haben wir diesen letzten Weg abgekürzt.
Selbst in diesem Zustand hast du noch Widerstand geleistet und es brach uns das Herz. Qualvoll ersticken solltest du aber nicht und es gab keine Chance auf Heilung mehr.
Und auch wenn wir diesen Weg schon so oft mit unseren gefiederten Schützlingen gegangen sind, tut es jedes Mal so weh. Die Entscheidung, ein geliebtes Tier zu töten, auch wenn es vermeidbares Leid verhindert, ist mehr als hart.
Wir werden uns wohl nie daran gewöhnen.
Liebes Schneeglöckchen, wir bedanken uns für dein Vertrauen. Deine feengleiche Art werden wir sehr vermissen. Grüß dort oben bitte alle Vorausgegangenen im Himmelsschwarm.
Wir werden dich für immer in unserer Erinnerung und in unseren Herzen tragen. Danke, dass du bei uns warst.
Die anderen hier haben mich vorgeschickt, ich soll mich begrüßen und das Neue Jahr vorstellen oder so.
Also… ich heiße Asfar, das bedeutet „gelb“, werde dieses Jahr vier Jahre alt und bin kurz vor Weihnachten nach Gelsenkirchen gezogen.
Die ersten Tage waren ganz super, es gab immer leckere Hirse- und Gemüsesachen und für mich als Neuling auch sonst viel zu entdecken. Da hatte ich gar keine Zeit schüchtern zu sein.
Die Nacht heute war, äh… interessant. Wir konnten nicht wie sonst durch die Fenster durchgucken, aber ganz viel von draußen hören. Gewitter bestimmt. Wir sind aber alle trocken geblieben.
Ach ja, das hätte ich fast vergessen – ich bin sehr niedlich! Was die da hinter mir zu zweit an Niedlichkeit bringen, schaffe ich auch ganz allein. So!
`Ne Freundin hätte ich vielleicht aber auch gerne, oder einen besten Kumpel…
Jetzt kommt erst mal alle gut durch den Tag und ins Neue Jahr! Wenn Ihr Kopfschmerzen habt, das ist bestimmt wegen des Nachgewitter-Föhns.
Euer Asfar
Wie für so viele war es auch für uns ein facettenreiches Jahr.
Oft voller Freude, aber auch voller Sorgen und trauriger Momente.
Umso mehr ist es uns ein Anliegen, das Jahr positiv zu beenden.
Mit diesem bunten Bild möchten wir uns mit euch von diesem Jahr verabschieden.
Fliegt alle gut rüber ins neue Jahr.
„Hallo Ihr lieben Leut‘ da draußen
Wir lassen heut‘ zum Neuen Jahr
Die besten Wünsche zu Euch sausen
Es grüßt die ganze Vogelschar!“
Schneeweißchen zog im Dezember 2018 nach Hannover.
Sie hatte einen starken Milbenbefall überlebt und sich in Fußgänger Tommy verliebt, mit dem sie gemeinsam einzog.
Die beiden waren ein inniges Paar.
Nachdem wir im Juni 2022 Tommy erlösen lassen mussten, schloss sie sich im September 2022 Suki an. Die beiden charakterlich sehr ähnlichen Hennen sah man oft zusammen sitzen.
Schneeweißchen war nie aufdringlich, gut gelaunt oder dösend, ging Streit immer aus dem Weg und genoss das freie Schwarmleben sehr.
Kurz vor Weihnachten machte ihr Herz sehr ungute Geräusche. Sie bekam Herzmedikamente und döste gerne auf der warmen Heizung.
Und auch wenn wir um jeden Vogel kämpfen und die besten Tierärzte konsultieren, können wir die Abschiede nicht verhindern.
Schneeweißchen schlief an Heiligabend für immer ein.
Es war eine wahrhaftig liebenswerte Henne, die nun sehr im Schwarmbild fehlt. Mach‘s gut, kleine Schönheit. Danke, dass wir dich fünf Jahre begleiten durften.
Bibi zog im Oktober 2022 nach Hannover. Sie kam aus einem befreundeten Tierschutzverein und hatte einen Flügeltumor und drohte täglich zu verbluten.
Dieser konnte bei unserem Vogelspezialisten erfolgreich durch eine Teilamputation des Flügels entfernt werden und Bibi hatte ein wunderschönes Jahr im Schwarm.
Vor einigen Monaten begann sich ihr Federkleid zu lichten. Wir stellten sie dem Tierarzt vor. Vermutlich war es eine Kombination aus einer Hormon- und Federbildungsstörung. Bibi bekam einige Wochen spezielle Vitamine und Aminosäuren und bald war ihr bis auf das löchrige Federkleid nichts anzumerken.
In den letzten Tagen setze Bibi die Mauser stark zu. Dazu kam das wechselhafte Wetter.
Bibi bekam mehrmals täglich Kreislaufstabilisatoren und Päppelbrei mit Vitaminen und Aminosäuren.
Sie wirkte müde, frass aber gut und kuschelte viel mit ihrem Hellir unter der künstlichen Sonne.
Heute morgen fanden wir ihren leblosen Körper.
Ganz angekommen ist es noch nicht, dass diese lebenslustige Henne nicht mehr da ist.
Liebe Bibi, wir bedanken uns für dein Vertrauen und hoffen, dass wir in dem Jahr nach deiner Operation etwas davon gut machen konnten, was dir vorher durch Menschen widerfahren ist.
Du warst so eine zarte Persönlichkeit und stets so präsent. Wir werden dich immer im Herzen tragen.
Wir möchten uns heute ganz besonders bei allen bedanken, die unsere Arbeit durch ihre Unterstützung überhaupt erst möglich machen.
Vor allem unseren lieben Patentanten und Patenonkeln und den Menschen, die uns immer wieder mit Geld- und Sachspenden bedenken und natürlich auch für die rege Beteiligung beim Wunschzettel.
Aber auch für die vielen Herzen und lieben Kommentare, die ihr immer schreibt.
Dank euch durfte heute jeder Hürdenwelli ein Geschenk auspacken und sich anschließend den Bauch mit Leckereien vollschlagen.
Dass wir mit eurer Unterstützung auch in diesem Jahr wieder vielen alten, chronisch kranken oder gehandicapten Wellensittichen helfen konnten, ist das schönste Geschenk überhaupt.
Wir wünschen euch von Herzen angenehme und friedvolle Feiertage.
Wie schon im Abschiedstext von Pieps angekündigt, endet die Zeit der Abschiede noch immer nicht und so möchten wir heute gemeinsam mit euch von der kleinen Emma Abschied nehmen.
Vor etwa drei Jahren zog Emma in die Lüner Haltung ein. Ihr Einzug war schon sehr besonders, denn eigentlich wurde nur eine Henne namens Lotta angekündigt. Am Einzugstag waren dann doch alle sehr erstaunt, denn es sass nicht nur Lotta im Käfig – nein, auch Emma bewarb sich um einen Pflegeplatz in Lünen.
Über Emmas Vorgeschichte ist nicht sehr viel bekannt: nur dass sie aufgrund einer Flügelverletzung flugunfähig war und deshalb sehr schlechte Vermittlungschancen hatte.
Glücklicherweise erfüllte sie die Kriterien für ein Zuhause bei den Hürdenwellies und so konnten sich die beiden Hennen gegenseitig Halt geben beim Erkunden ihrer neuen Bleibe.
Anfangs schüchtern, wagten sich beide nur zögerlich aus der Voliere. Emmas Flugfähigkeit war eingeschränkt und umso dankbarer nahm sie die zahlreichen Klettermöglichkeiten an.
Bald gab es erfreuliche Nachrichten: Emma hatte einen Verehrer. Hürdenwelli Friedolin hatte ihr sein Welliherz geschenkt.
Mit unendlich viel Geduld warb er um die kleine Emma und zur Freude aller ließ sich Emma von Friedolin mit den leckersten Körnchen verwöhnen.
Und Emma dankte es Friedolin, indem sie ihm ganz zart das Köpfchen kraulte.
Alles schien perfekt, bis eines Tages eine kleine Verletzung an Emmas Wachshaut entdeckt wurde.
Zunächst sah es gar nicht so dramatisch aus und der Tierarzt gab erstmal Entwarnung.
Trotz tierärztlicher Behandlung verschlimmerte sich die Situation aber immer weiter und auch ein weiterer Tierarztbesuch und neue Medikamente halfen nicht.
Der Schnabelbereich schwoll an und Emma konnte nur noch unter Schmerzen Nahrung aufnehmen. Da sie nicht leiden sollte, blieb nur der letzte Liebesdienst und Emma wurde in Absprache mit dem Tierarzt sanft im Beisein ihrer Federlosen in den Hirsehimmel geschickt.
Meine kleine Emma,
was ist nur passiert? Aus dem kleinen schüchternen Wellimädchen ist eine selbstsichere Dame geworden, die nicht nur ihr neues Zuhause erobert hat, sondern auch mein Herz und insbesondere das von Friedolin.
Immer noch halten wir jeden Morgen gemeinsam Ausschau nach Dir und vermissen dich so sehr.
Du hast für immer einen festen Platz in meinem Herzen und in meiner Erinnerung. Nun kannst Du endlich fliegen, darfst im Himmelszelt deine Runden fliegen und hast keine Schmerzen mehr.
Es war so schön, dich kennenzulernen und deinen Lebensweg ein Stück zu begleiten.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe, du bleibst unvergessen, meine liebe Emma.
Mach es gut dort oben und grüße all unsere vorausgeflogenen Hürdenwellies, die ganz gewiss an der Regenbogenbrücke auf dich gewartet haben.