Von der ersten Kontaktaufnahme bis es abends um halb 12 an der Tür der Lüner Pflegestelle klingelte, vergingen nur wenige Stunde. Wenn man die kleine Wellihenne das erste Mal sieht, braucht es nur Sekunden und man ist direkt verliebt.
Ida ist vielleicht gerade 12 Wochen alt und hat es bisher nicht gut gehabt. Wie es dort wo sie geschlüpft ist, ausgesehen haben muss, lässt sich nur erahnen, aber ihre Befunde und ihr Verhalten erzählen eine traurige Geschichte. Doch die kleine Henne hatte Glück im Unglück, denn sie gelangte irgendwie in die Hände lieber Menschen, die sie dann zu uns brachten.
Die Eingangsuntersuchung war selbst für die Tierärzte erschreckend. Die kleine Henne war verschmutzt und verängstigt, voller Parasiten und Keime. Es wurden Trichomonaden, Hexamiten und Megas festgestellt und der Verdacht auf PBFD bestätigt.
Dazu kommt, Klein Ida kennt nichts. Sie hat wahnsinnige Angst, vor allem vor Menschen. Ihr fehlen die Schwanzfedern und sie ist auch so sehr spärlich befiedert. Selbst diese Federn könnten ihr nach der Jungmauser noch ausfallen, das bleibt aber abzuwarten.
Versucht man sie zu greifen, hüpft sie wie ein kleiner Frosch in die Höhe.
Sie hat eine längere Behandlung vor sich und soll viel, viel Zeit bekommen gesund zu werden. Der kleine Körper muss auch mit den vielen Medikamenten zurechtkommen. Die Pflegestellenbetreuerin wird alles versuchen um Ida zu helfen. Sie wird sie umsorgten, verwöhnen und ihr alles zeigen. Megas und PBFD sind ja bereits im Schwarm vorhanden und sobald die restliche Ansteckungsgefahr gebannt ist, soll die Kleine zunächst in einem eigenen kleinen Käfig in das Vogelzimmer ziehen. Dort darf sie alles ganz in Ruhe kennenlernen, vor allem alles das, was einen Welli glücklich macht.
Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Was die kleine Henne sich nun wünscht, sind liebe Menschen, die an sie denken und für sie da sind.