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In Liebe lassen wir dich ziehen

Peanut zog im März 2018 mit seinem besten Freund Peaches in die Pflegestelle Ibbenbüren. Er war zu diesem Zeitpunkt ca. 3 Jahre alt und beide kamen aus guter Haltung. Beim Eingangscheck zeigte sich dann, dass Peanut eine Stoffwechselstörung der Leber hat – sein Schnabel und seine Krallen mussten regelmäßig gekürzt werden und zeigten die typischen Verfärbungen dieser Erkrankung. Durch diese Stoffwechselerkrankung wuchs ein Lipom am Unterbauch, es wurde innerhalb von ein paar Monaten so groß, dass es ihn beim Laufen und Fliegen stark beeinträchtigte. So wurde entschieden, dass Peanut operiert werden musste. Es war eine große Operation, 10g Gewebe wurden entfernt, doch Peanut erholte sich rasch.

Er ging nicht an seine Wunde und die Käfigruhe machte ihm nichts aus.

Leider zeigte sich, dass nur nach wenigen Monaten ein neues Lipom wuchs, nun am Oberbauch. In den letzten Wochen explodierte es förmlich, es ging nicht mehr anders, Peanut musste nach nur knapp 1,5 Jahren wieder operiert werden. Zur OP-Vorbereitung zeigte er sich dann aber nicht stabil genug für die Narkose, so kam er wieder mit nach Hause und bekam Medikamente.
In diesen 6 Wochen hat er sich toll entwickelt, er war so aktiv, wie niemals zuvor und strotzte nur so vor Energie. Da waren wir uns dann mit dem behandeldem Tierarzt einig, dass nun der beste Zeitpunkt für eine Operation gekommen ist und Peanut bekam seinen OP Termin. Überall wurden für ihn Daumen und Krallen gedrückt und dann kam sein großer Tag! Er war so gut drauf. Nach 1,5 Stunden kam der Anruf vom Tierarzt, Peanut hat die Operation gut überstanden, 12g Gewebe wurden entfernt und er wurde gerade wach, ein Termin zur Abholung am Mittag wurde vereinbart. Alles sah gut aus und die Freude war groß. Ein Krankenkäfig wurde vorbereitet. Dann war es endlich so weit, Peanut durfte abgeholt werden, doch bei der Übergabe war er plötzlich instabil, sein Kreislauf brach zusammen, er konnte nicht mehr greifen und er reagierte nicht mehr richtig, obwohl er wach war. Er wurde stationär aufgenommen und versorgt, doch leider hat Peanut es nicht geschafft, er ist in den nächsten 2 Stunden verstorben.

Lieber Peanut, du warst unser kleiner Freund und hast unsere Herzen erwärmt. Immer gut gelaunt, hast du viele Abenteuer mit deinen Freunden erlebt. Du warst mit Peaches fest befreundet, warst hier aber auch jedem anderem Welli gegenüber sehr aufgeschlossen. Als Arni seine Cleo verlor, warst du direkt bei ihm und hast ihm gezeigt, dass es sich lohnt, weiter zu kämpfen. Es entstand eine dicke Freundschaft zwischen euch beiden und ihr wart immer zusammen unterwegs. Du hättest auch eine Partnerin haben können, Flöckchen hat dich immer wieder angehimmelt und dir sogar Eier geschenkt, aber du wusstest nicht so genau, was sie von dir wollte.

Deine erste Operation hast du so gut weggesteckt, da waren wir richtig stolz auf dich! Du hast jeden Tag für dich so sehr geliebt und gelebt, warst neugierig und aufgeweckt. Wir waren so traurig, als wir bemerkten, dass ein neues Lipom an deinem Bauch wuchs und dir das Leben schwer machte. Es wurde immer größer und wir mussten eine Entscheidung treffen.

Wenn wir uns gegen die Operation entschieden hätten, dann hätten wir dich bald gehen lassen müssen, der Sommer und Hitze stehen vor der Tür, das hätte dein Körper nicht mehr verkraftet. Wir wollten dir die Chance geben, noch eine Zeit ohne Lipom frei leben zu können. Wir haben so sehr gehofft, dass du die 2. Operation auch gut wegsteckst und bald wieder auf den Beinen bist. Was haben wir uns gefreut, als der Anruf kam, dass du die OP geschafft hast und schon wieder wach wirst. Wir hatten Tränen vor Freude in den Augen und konnten es kaum erwarten, dich nach Hause zu holen. Dein Freund Arni hat auch schon nach dir gesucht. Dann war es endlich soweit, wir durften dich abholen, du sahst noch sehr mitgenommen, aber stabil aus. Als der Tierarzt uns dann deine Wunde zeigte und uns alles erklärte, da kippte plötzlich dein Zustand, du hast nicht mehr auf Ansprache reagiert und konntest auch nicht mehr greifen.

Du musstest stationär bleiben und wir sind ohne dich nach Hause gefahren, was war das ein schlimmer Augenblick für uns, dich dort zu lassen und wieder um dich bangen müssen. Die nächsten Stunden haben wir so gehofft, dass du es schaffst, doch dann kam der traurige Anruf. Wir sind unendlich traurig, dich verloren zu haben! Ohne Operation wäre es aber auch nicht mehr lange gut gegangen. Wir vermissen dich so sehr und Arni ruft und sucht dich, er versteht nicht, wo du nun bist. Wir lassen dich ziehen und werden dich niemals vergessen und wir hoffen du kannst unsere Entscheidung für diese Operation verstehen. Es tut uns so leid, dass dein Körper zu schwach war, mach es gut, kleiner Freund!

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