Karlchen zog im Juni 2018 in die Pflegestelle Ibbenbüren. Er war zu dem Zeitpunkt ca. 3 Jahre alt und hatte schon mehrere Haltungen durchlebt. Dort wurde er leider immer von den Schwarmmitgliedern gemobbt und ausgegrenzt, so dass Karlchen eingeschüchtert und zurückgezogen lebte und niemanden an sich ran lassen wollte. Durch Arthrosen in den Schultergelenken war er flugunfähig und auch die Füße waren bereits von Arthrosen befallen.
Karlchen lebte sich aber schnell in seinem neuen Zuhause ein und entdeckte seine neue Umgebung und das Wasser. Er liebte es zu baden und damit konnte man ihm eine große Freude bereiten. Anderen Wellis gegenüber war er sehr vorsichtig, aber Waldi hat es geschafft, sein Herz zu erobern und die beiden wurden feste Freunde und haben sich gegenseitig die Köpfchen gekrault. Auch Arni durfte in Karlchens Nähe sitzen und ihm Geschichten erzählen.
Im Herbst 2019 bekam Karlchen eine ausgeprägte Kopfschiefstellung und erblindete in den folgenden Monaten, vermutet wurde ein gutartiges Gewächs im Gehirn. Die Kopfschiefstellung ging wieder zurück, kam aber in regelmäßigen Abständen milder zurück und er entwickelte Krampfanfälle. Auch die Arthrosen machten ihm immer wieder zu schaffen und er hatte ab und zu Schmerzschübe in den Füßen, wo ihm aber Schmerzmittel und „Polsterverbandsschuhe“ Linderung brachten.
Mit der Zeit gewann er das Vertrauen seiner Felos und wurde immer zutraulicher. Er liebte es, jeden Tag nach der Medikamentengabe und auch zwischendurch, sich in die Hand der Felos zu kuscheln. Dann bekam er das Köpfchen gekrault, er entspannte sich und schlief ein. In seiner gewohnten Umgebung kam er trotz Blindheit super gut zurecht, er hatte seinen eigenen Käfig- und Spielplatzbereich, wo er ebenerdig laufen konnte, denn auf Stangen konnte er sich nicht mehr halten. In den letzten Monaten brauchte er immer mehr Betreuung. Kullerte er auf den Rücken, konnte er sich nicht alleine drehen und brauchte Hilfe, daher wurde auch nachts nach ihm geschaut.
Am 16.06.2021 ist er ganz leise gegangen, sein Herz hat aufgehört zu schlagen und er ist friedlich eingeschlafen im Kreise seiner Freunde und Felos.
Liebes Karlchen, wir wussten, dass der Tag kommt, an dem wir voneinander Abschied nehmen müssen und dann war es soweit. Wir haben nach dem Aufstehen nach dir geschaut und du lagst ganz friedlich vor deiner Futterschale. Als wir dann 10 Minuten später wieder nach dir schauten, warst du gegangen, ganz still und friedlich. Du warst schwer krank und hast immer gekämpft und dein Bestes gegeben. Wir sind so dankbar, dass wir dich ein Stück deines Lebens begleiten durften und wir hoffen, dass du bei uns gespürt hast, dass du willkommen und geliebt wurdest. Langsam hast du Vertrauen aufgebaut und das war so schön zu sehen. Als du wegen deiner Blindheit nicht mehr alleine baden mochtest, durfte ich dich in meiner Hand halten und dir beim baden helfen, das Wasser war dein Element. Und du hast es geliebt, dich in meiner Hand eingekuschelt dann trocknen zu lassen. Auch die Kuschelzeiten nach der Medikamentengabe und auch zwischendurch haben wir so sehr geliebt. Du konntest 1-2 Stunden am Stück seelenruhig eingekuschelt in der Hand liegen, erzählen oder schlafen. Der Tagesablauf und auch die Nächte waren nach deinen Bedürfnissen eingestellt, nun fällt es uns schwer, diese Gewohnheiten abzulegen, wir wollen immer noch nach dir schauen und dann fällt uns ein, dass du nicht mehr bei uns bist. Du bist nun frei und kannst wieder fliegen, sehen und dich bewegen, alles ohne Schmerzen. Aber unser Herz ist schwer, wir vermissen dich hier so sehr. In Liebe lassen wir dich ziehen und danken dir für all die schönen Momente, die wir zusammen hatten. Du warst für uns ein besonderer Welli, ein Herzenswelli. Wir werden dich immer in unseren Herzen tragen und wünschen uns so sehr, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden.
Mach es gut, kleiner Engel, wir haben dich sehr lieb!