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Tapferer Matz

Montagabend ist Matz hinuntergefallen, eigentlich gar nicht tief und auch nicht hart aufgekommen, weil in Lünen ja der gesamte Boden um die Voliere ausgepolstert ist, und doch war es so schlimm, dass wir uns entschieden, ihn zu erlösen. 
Die Pflegestellenbetreuerin war gerade im Vogelzimmer als es passierte. Matz konnte sich allein nicht mehr aufrappeln, das rechte Bein schien er nicht mehr nutzen zu können und versuchte mühsam mit Hilfe seiner Flügel in eine aufrechte Position zu gelangen. Da die Klinik noch geöffnet war, wurden gleich alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihn rechtzeitig dorthin zu bringen. Die Untersuchung offenbarte einen Bruch, aber auch das ganze Ausmaß der Arthrose, unter der Matz bereits seit einiger Zeit litt. 
Die Gelenke und Zehen waren bereits steif. Matz konnte sich nur mühsam bewegen, Klettern war nicht mehr möglich und Fliegen aufgrund seiner Gefiederstörung sowieso nicht. Vielleicht hätte man das Bein schienen können, aber die Heilungschancen waren aufgrund der Knochenstruktur und seiner bereits bestehenden Probleme absolut fraglich. Nun mit nur einem halbwegs nutzbaren Bein, wäre ein selbstbestimmtes Leben für ihn unmöglich gewesen. 
Und Matz liebte sein Leben trotz aller Einschränkungen. In der Pflegestelle hatte er seine eigens für ihn gebauten Laufwege, auf denen er sich frei bewegen und am Schwarmleben teilnehmen konnte. Nur noch zu liegen, konnten und wollten wir uns für ihn nicht vorstellen. 
Matz war so ein herzlicher und glücklicher Welli. Er hatte in Theo einen ganz tollen Freund, der sich immer sehr um ihn gekümmert hat.
Lieber Matz, dort wo Du nun bist, kannst Du Dich wieder frei bewegen und ohne Schmerzen leben. Unsere lieben Gedanken und Wünsche begleiten Dich.

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