Als die Gelsenkirchener Pflegestelle mitsamt der Vereinsgeschäftsstelle im Sommer 2020 umzog, fand das in der neuen Nachbarschaft natürlich einige Beachtung. Und man kam ins Gespräch .Ein Ladenbesitzer erzählte dem Pflegestellenbetreuer, er hätte einen Papagei und einen Welli seit Ewigkeiten zusammen in einem Käfig. Er wüsste, dass das nicht gut sei, aber zum Ändern fehlte ihm der Antrieb .Im Frühjahr 2021 erzählte er dann, der Papagei sei gestorben. Es dauerte noch einige Monate, bis er sich endlich überwinden konnte und den Welli in die Pflegestelle brachte. Es war eine alte Dame namens Tobi, die zudem wegen eines beidseitigen Grauen Stars auch nur noch ganz schlecht gucken konnte. Da sie sich an hell und dunkel noch etwas orientieren konnte, dabei aber voll flugfähig war, war der Einzug bei den Fußgängern etwas schwierig: tagsüber hing sie am Gitter vor den Fenstern, abends an den kleinen Lampen zum Abdunkeln, wie eine Motte. Irgendwann hat sie es dann doch geschafft, die Voliere als Ort von Futter, Wasser und Sicherheit zu erfassen. Mit der lauten und munteren Gesellschaft umzugehen fiel ihr wesentlich schwerer, das kannte sie ja seit vielen Jahren schon nicht mehr. Inzwischen kommt sie aber auch damit gut klar, wenn auch sie sich wohl auf keinen Welli-Partner mehr einlassen kann. Aber das Gebrabbel um sie herum ist ja auch schön. Liebe kleine alte Frau Tobi, in Deinem Leben lief nun wirklich nicht alles richtig. Jetzt hast Du die Möglichkeit, noch mal ganz viel Welli nachzuholen! Hab eine gute und hoffentlich noch lange Zeit! Herzlich Willkommen.
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